Zwei Jahre lang mussten wir warten, doch endlich hat die BBC uns erlöst und wir kommen in den Genuss einer neuen Sherlock-Folge. Und ja, um es vorweg zu nehmen, es ist noch immer ein Genuss, Cumberbatch und Freeman zuzusehen.
Maiks Meinung
Der siebenminütige Vorgeschmack hatte bereits offenbart, dass die Serie sehr selbstironisch und humorvoll mit der an sich verzwackten Situation nach dem Ende der zweiten Staffel umzugehen vermag. Ein drastischer Trick Sherlocks hatte genau das geschaffen, was jeder Showrunner haben möchte: eine Seasonpausenüberbrückende Diskussion darüber, wie das Gesehene hat passieren können. Gefundenes Fressen für Serienjunkies, die sich mit Theorien überschlagen, wie Sherlock den Trick des vorgetäuschten Tods hat abziehen können.
Genau das nimmt die Serie auf. Lässt uns mehr oder weniger glaubhafte oder skurrile Theorien durchspinnen und letztlich eine Offenlegung Sherlocks sehen, die dann doch im Nachgang noch mit einem Hauch Anzweiflungspotenzial versehen wird. Clever. Genauso wie die Einfühung der beiden ehemaligen Best Buddies Holmes und Watson. Zwei Schnäuzer (aufgemalt und angewachsen) sorgen für einen humorvollen Auftakt, auch wenn Sherlock eine seiner seltenen Fehleinschätzungen begeht als Watson ihn zu Beginn nicht anschaut. Dazu wird das zweijährige Verbleiben der Serie Sherlock gleichgesetzt mit einem zweijährigen Wegbleiben des Charakters Sherlock aus London. Ich mag es ja, wenn Realzeit sich in Serien wiederfinden.
Das ist dann auch der Mini-Kritikpunkt an der Folge. Klar, wir sind alle happy, Sherlock zurück zu haben. Und es ist eine sehr kurzweilige Folge. Doch es wirkt alles wie ein lustiges Klassentreffen. Es gibt einen kleinen Fall am Rande um einen Terroranschlag in London, aber alles wirkt noch sehr kleinteilig, es gibt sehr viele Schauplätze, hier und da sogar kleine Ungereimtheiten. Das Epische, das jeweils die ersten Folgen der anderen Staffeln mit sich gebracht haben, wurde noch nicht ganz erreicht. Dennoch ein großer Spaß, Watson und Holmes wieder in Aktion zu sehen und noch immer ganz große Fernsehunterhaltung!
Meine Meinung:
Das Ende der Folge lässt auf einen deutlich größeren übergeordneten Handlungsstrang hoffen. Auf den müssen wir nicht so lang warten, bereits heute Abend folgt Episode 2.
Jonas Meinung
Zugegeben, obwohl ich die Serie mag bin ich kein Fan, der sich wochenlang auf die neue Folge gefreut hat. Ich fand und finde Sherlock immer etwas zu übertrieben. Sherlock kann immer alles, er sieht alles, er weiß alles und er zieht immer die richtigen Schlüsse. Aber ich habe mich damit abgefunden und wenn man diesen Prozess durchlaufen hat macht die Serie wirklich Spaß.
Zur aktuellen Folge habe ich gar nicht so viel Neues zu berichten, im Prinzip stimme ich Maik zu: Es war ein großes Wiedersehen. Dass London fast in Schutt und Asche gelegt wurde, war eigentlich gar nicht wichtig. Viel mehr ist es eine Zwei-Mann-Show, Late Night with Cumberbatch and Freeman – und diese Show machen sie wirklich gut. Dennoch, bei der nächsten Folge würde ich mich über mehr Kriminalfall als Bro-Show freuen.
Meine Meinung:
Kommentiere
Trackbacks