Die Musik
Tja, die Musik in „Desperate Housewives“ war für mich immer ein Highlight. Der witzige Vorspann mit der lebendigen Musik von Danny Elfman machte schon Laune, der Score in der Serie trug die Stimmung fort. Der elektronische Score ist häufig kombiniert mit einem Streicher-Ensemble und ist die perfekte Begleitung für die oft schnell erzählte und inhaltlich trubelige Handlung. Leider hat es nur das „Desperate Housewives“-Theme von Danny Elfman auf das Album geschafft – weiteren Score sucht man leider vergebens.
Stattdessen hat Marc Cherry eine Compilation zusammengestellt, die mit „Music from and inspired by“ überschreiben ist. Das heißt, wir finden hier lockere Mainstream-Popsongs, die im Prinzip etwas mit der Serie zu tun haben könnten, meistens dort aber gar nicht vorkommen. Die Verbindung zur Serie schafft Marc Cherry neben dem Titelthema über kurze Zitatschnipsel der Hauptdarstellerin zwischen den Songs. Ok, und ein Highlight gibt es noch, wenn Marc Cherry selbst in einem Hidden Track nach dem Serien-Theme über die Wisteria Lane singt – das ist klasse.
Ansonsten können mich die Songs wenig begeistern. Immerhin hat man versucht, halbwegs eine Beziehung zur Serie herzustellen, indem beispielsweise Songs wie „God bless the American Housewife“ von SHeDAISY oder „Dream of the everyday housewife“ von k.d. lang ausgewählt wurden. Marc Cherry erklärt selbst in den Liner Notes zum Album, warum es die Compilation gibt:
The reason we got the CD in the first place is because the show is a hit.
Genau: „Desperate Housewives“ war 2005, als das Album erschien, ein Renner, so dass sich auch ein entsprechendes Album wie vorliegend solide verkaufen würde. Einem Score-Album hatte man ähnliche Verkaufschancen nicht zugetraut – schade eigentlich, da waren einige sehr gute Sachen dabei, wie zum Beispiel hier eine Szene zwischen Bree und Orson, bei der auch der Score eine gewisse Rolle spielt:
Es hätte sich auch angeboten, einige Songs aus der Serie zu verwenden, die von den Schauspielern gesungen wurden:
Fazit
Wie sagt man so schön: Da hat wohl jemand versucht, „eine schnelle Mark“ zu machen. Das Album hat im Prinzip wirklich wenig mit der Serie zu tun und ist nur etwas für Hardcore-Fans der Serie – falls es die überhaupt (noch) gibt. Theme und Hidden Track sind wie gesagt Highlights, rechtfertigen meiner Meinung nach aber nicht unbedingt den Kauf des Albums. Ich überlege schon die ganze Zeit, wie man wohl heutzutage, immerhin zehn Jahre später, mit der Musik der Serie umgehen würde. In Zeiten von iTunes, Spotify und Co. würde sicher auch der Score erscheinen. Nur den jetzt noch nachzuziehen, macht wahrscheinlich keinen Sinn. Nochmal – schade eigentlich.
Das müsst Ihr wissen
Das Album gibt’s aktuell regulär nur noch digital, zum Beispiel bei amazon.de – oder eben gebraucht bei Amazon Marketplace oder eBay. Bei amazon.com bekommt man noch zahlreiche Exemplare des CD-Albums für wirklich kleines Geld.
Music from and inspired by Desperate Housewives“
1. Dialog – Mary Alice
2. SheDaisy – God Bless The American Housewife
3. Dialog – Edie
4. Shania Twain – Shoes
5. Anna Nalick – Band Of Gold
6. Dialog – Lynette
7. Liz Phair – Mother’s Little Helper
8. Indigo Girls – Mrs. Robinson
9. Martina Mc Bride – Harper Valley PTA
10. Dialog – Bree
11. LeeAnn Rimes – Running Out Of Time
12. Joss Stone – Treat Me Right (I’m Yours For Life)
13. Sara Evans – One’s On The Way
14. Dialog – Gabrielle
15. Macy Gray – Boom Boom
16. Gloria Estefan – Young Hearts Run Free
17. Dialog – Susan
18. Idina Menzel – Damsel In Distress
19. KD Lang – Dreams Of The Everyday Housewife
20. Dialog – Mary Alice
21. Danny Elfman – Theme
Hidden Track: Marc Cherry – Wisteria Lane
21, Tracks, 2005 Hollywood Records
Kommentiere
Trackbacks