Ach, wie ich Midseason-Breaks hasse. Diese zehnte Folge der aktuellen Staffel birgt lediglich eine längere Pause bis Winter 2014. Dann werden die letzten sechs Folgen ausgestrahlt – nur um vermutlich erneut kurze Zeit später mit Staffel 5 um die Ecke zu kommen. In Sachen Programmplanung ist Suits definitiv kein Vorzeigewerk.
Dafür scheint die Serie zumindest grob die Kurve bekommen zu haben, auch wenn das alte Phlegma der sich niemals ändernden Gefahrenquellen noch immer gilt. Wir schreiben Folge 1 nach dem Weggang von Louis. Weil der aber keinen Job findet, ist er dennoch häufiger in der altern Kanzlei zu sehen, als außerhalb. Und meine Hoffnungen aus dem letzten Review, dass sich ein epischer Kampf zwischen Louis und Harvey als Kontrahenten auftun wird, dürfte auch erst einmal nichts werden. Und meine andere Aussage?
„Hoffentlich bleibt er Teil der Serie, bei der bisherigen Entwicklung dürfte er aber spätestens Ende kommender Staffel wieder bei Pearson Spector sein. Oder bei Pearson Spector Litt?“
Tja, was soll man sagen. Suits entwickelt sich weiter, indem sie noch kürzere Zyklen einbauen, als zuvor. Wirklich zufrieden stellend ist das jedoch nicht. Jedenfalls findet Louis keinen Job, selbst wenn Harvey ihm aus alter Freundschaft zwei auf dem Tablett serviert. Die Boston-Geschichte um Sheela war ungemein unpassend kurz eingeworfen. Alleine so etwas hätte eine komplette Folge verdient, aber nein, das „Ach schön, dass du da bist!“ bis „Geh wieder!“-Szenario wurde binnen eines Dialoges durchgezogen. Wir haben ja keine Zeit.
„When it comes to caring for people, he’s twice the man than me.“ (Harvey über Mike)
Ebenso fruchtet der Versuch Mikes, Louis bei seinem Schwiegervater in spe unter zu bekommen nicht. Auch wenn vermutlich in der nächsten Folge Herr Zane dann doch will, aber nicht mehr kann. Katrina zeigt sich als loyal, aber lässt Louis mit Harvey anlegen – und landet dafür letztlich selbst im Abseits. Ich könnte jetzt wunderbar sagen, dass – wenn die Serie sich treu bleibt – sie in der nächsten Folge wieder on Board ist, aber vermutlich passiert das bereits, während ich hier tippe.
„If there’s one thing I’ve learned, you can never have too many favors in the bank.“ (Harvey)
Tja, und dann das Thema Altlasten. Hat die Serie ursprünglich damit begonnen, dass Mikes Dasein ohne Uni-Abschluss das große verhängnisvolle Geheimnis ist – ist es das noch immer. Nur anders. Der zunächst geheimnisvolle Schlüssel bringt Louis – der inmitten seines Depri-Wahns zu solchen Schlussfolgerungen fähig ist – dazu, dass Mike gar nicht in Harvard war. Und versetzt ihn in den Rage Mode, den er viel öfter benutzen sollten. Jedenfalls könnten Gefallen untereinander dazu folgen, dass er sich „Pearson Spector Litt“ nun einfach mal erpresst. Dürfte ja auch sehr gut in der Öffentlichkeit ankommen, wenn ein eine Woche lang nach Jobs suchender plötzlich Namenspartner wird…
Meine Meinung:
Wie gesagt, das Tempo der Ereignisse missfällt mir weiterhin ungemein. Dazu die Tatsache, dass immer scheinbar alle anderen großen Probleme artig eine Episode lang warten, damit man sich auf eine Sache fokussieren kann. Wieso in einer Sache in sich selbst so komplex und hektisch, wenn man es mittels mehrere übergeordneter Handlungsstränge gleichzeitig viel eleganter lösen könnte? Drei sehr positive Dinge diese Folge: Donna zeigt sich treffsicher wie eh und je. Der „nice pussy“-Dialog zwischen Harvey und Mike war einsame klasse. Ebenso, die schauspielerische Leistung von Rick Hoffman und Sarah Rafferty in der Abschlussszene. Das zeigt, welche Emotionen in der Serie stecken können. Wenn jetzt mal zur Abwechslung neue Probleme, Mit- und Gegenspieler sowie Gefahren aufkommen, wäre alles fein. Was ist eigentlich aus den schönen kleinen Einzelfällen geworden, die es früher jede Woche gab?
Abschließend möchte ich eine Sache aufnehmen, die Jonas hier schön eingeführt hat: die Darstellung der Review-Ratings im Episodenverlauf.
Ob die Kurve ab Episode 11 weiter nach oben zeigt, sehen wir dann ab Winter.
Ich lese seit Tagen vom „Summer Finale“ und habe bis eben nicht kapiert, dass die Staffel damit noch gar nicht zuende ist… Dieses Splitten von Staffeln ist wirklich schrecklich, ich hoffe das macht nicht noch mehr Schule.
Jetzt wo Mike zurück ist, könnte es wirklich mal wieder mehr Einzelfälle geben. Dieser ganze Quatsch mit dem Investment Banking hat doch überhaupt nicht zur Figur gepasst und die Fälle die sich ewig hinziehen nerven mich inzwischen regelrecht. Klar ist eine folgenübergreifende Story toll, aber das hat ja absurde Dimensionen angenommen.
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