Die Sommerpause beim „Tatort“ ist zu Ende, und die traditionsreiche Krimireihe kommt mit einer Experimentalfolge aus der Pause zurück: Der Schweizer Tatort „Die Musik stirbt zuletzt“, der am 5. August 2018 um 20:15 Uhr ausgestrahlt wird, kommt in Echtzeit daher. Die 90 Minuten wurden ohne Schnitt produziert, in einem Take. Die Folge des SRF stammt vom renommierten Schweizer Regisseur Dani Levy. Zum ersten Mal wurde ein „Tatort“ in einem Take gedreht, eine besondere Herausforderung für Schauspieler, Regisseur und Produktionsteam.
In einer einzigen Einstellung verfolgte der mehrfach ausgezeichnete Cinematograph Filip Zumbrunn mit seiner Kamera das Geschehen in Luzern und die Protagonisten auf Schritt und Tritt – ohne zu unterbrechen. Vor allem für die Schauspieler war dieser „Tatort“ eine Höchstleistung. Nach langen intensiven Proben spielten sie schließlich 90 Minuten lang durch. Neben Delia Mayer und Stefan Gubser standen für „Die Musik stirbt zuletzt“ außerdem Hans Hollmann, Andri Schenardi, Heidi Maria Glössner, Sibylle Canonica u.a. vor der Kamera.
Tatort: Die Musik stirbt zuletzt – darum geht’s
Zur Story: Der Unternehmer und Mäzen Walter Loving (Hans Hollmann) gibt im Kultur- und Kongresszentrum Luzern ein Benefizkonzert des „Jewish Chamber Orchestras“ – hier trifft sich die High Society. Doch was ein besinnlicher Abend werden soll, gerät aus den Fugen: Erpressung, Mord, dunkle Geheimnisse, ungesühnte Schuld und ein Giftanschlag. Mitten drin: Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer), denen kaum Zeit bleibt, den Täter zu finden, ehe es weitere Opfer unter den Konzertbesuchern gibt.
Bild: SRF/Hugofilm
Dank deines Hinweises hier habe ich tatsächlich nach langer Zeit mal wieder einen kompletten „Tatort“ angeschaut. Ich mag solche Konzept-Folgen sehr und ziehe viel Interesse aus der Machart. Da wurden mMn auch einige Dinge, wie die Übergänge zwischen Szenerien mit dem die vierte Wand durchbrechenden „Meta-Zwischenhändler“ zwischen Zuschauern und Story oder der Rückblick ins Argentinien-Hinterzimmer, sehr gut gelöst. Dafür blieb für mich eine klare Auflösung der Geschichte auf der Strecke. Mögen die Macher nun sicherlich als „Interpretationssache“ für die Zuschauer abtun, aber das waren mir dann doch zu viele Fragezeichen.
Ich schaue sonst ja auch nur den Weimar-Tatort mit Ulmen, hier musste ich aber auch reinschauen. Ich fand es auch sehr gut umgesetzt, es war wirklich fließend und bestimmt hinter den Kulissen spannend, wie bei neuen Handlungssequenzen entsprechend vorbereitet und geplant werden musste. Schön auch, dass man wirklich auf Details geachtet hat (keine Spiegelungen des Kamerateams im Aufzug oder im gläsernen Kontrollraum usw. Das alles konzentriert über 88 Minuten hinzubekommen, war schon klasse. Die Story war dann mutmaßlich Tatort-Standardware, wobei ich da wie gesagt auch nicht so drinstecke. Leider haben nur halb so viele Menschen zugeschaut wie sonst beim Tatort.
Dass so wenige zugeschaut haben, hat mich schon gewundert. Klar, (zu) gutes Wetter, Rückkehr aus der Sommerpause, Schweizer Tatort, aber hätte gedacht, dass durch den Experimentalansatz eher ein paar Nasen nur dafür einschalten (s. uns beide), anstatt das welche deshalb fern bleiben.
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