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DD 52 C91 ist kein deutsches Kennzeichen

The Blacklist: Wie man’s nicht macht

16. Mai 2015, 08:08 Uhr
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Film- und Fernsehstudenten sollten sich die Episoden 14 bis 16 der zweiten Staffel von „The Blacklist“ ganz genau ansehen. Hier können sie nämlich perfekt lernen, wie man’s nicht macht. In den Folgen wird die Handlung um Raymond Reddington und Liz Keen zu großen Teilen nach Dresden verlegt. Offensichtlich war den Produzenten der Trip nach Deutschland wohl zu teuer, weswegen man kurzerhand am Set in den USA weiterdrehte – mit teils abstrusen Folgen für Ausstattung, Setting und Glaubwürdigkeit.

Zunächst kann man natürlich erst einmal – wenn auch zähneknirschend – noch darüber hinweg sehen, dass die Location Deutschland mal wieder nur über das Thema Neonazis transportiert wird. Damit Tom Keen in Dresden nicht weiter auffällt, lässt er sich erstmal SS-Logos und „Deutschland für Die Deutschen“ (sic!) auf den Körper tätowieren und rasiert sich stereotypisch die Haare raspelkurz. Ach, einen Decknamen braucht er ja noch: Christof Mannheim. Ahja.

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In Dresden angekommen, landet er in einer mit Klischees gefüllten Bar, wo die kahlrasierten und großgewachsenen, in Lederkutten gekleideten und mit ausreichend Bier ausgestatteten Neonazis zusammenhocken und zu lautem Metal gleich mal auf Krawall aus sind. Toms Idee: Erstmal Respekt verschaffen. Wie geht das nochmal? Achja, erstmal auf eine Schlägerei einlassen und als Sieger hervorgehen. Und im Rausgehen noch beim von schlechten Stadtfesten bekannten Nagel-Wettbewerb den Nagel mit einem Hammer-Schlag (!) versenken – wow!

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Was in den Folgen 14 und 15 erstmal „nur“ unangenehm auffällt, wird in Folge 16 dermaßen schlecht fortgesetzt, dass man sich nur wundern kann, wie so etwas ernsthaft produziert und gesendet wird. Auf Reddingtons Recherchetour durch Deutschland heißen die Informanten Kohl und Franz Becker (ein Österreicher!), der deutsche Geheimdienst wird BMI genannt und deckt einen Neonazi-Schmuggel auf – Sturmgewehre natürlich, leider alles in ziemlich schlechter Studio-Optik gedreht. Und es geht weiter: Die Straßen in den Verfolgungsszenen durch Dresden sehen leider gar nicht nach Dresden aus, sondern eben wie Hinterhöfe in amerikanischen Städten mit ihren typischen Fassaden, Feuerwehrtreppen usw. So gar nicht genau haben es die Ausstatter auch mit den Fahrzeugen genommen. Okay, der erste Schmuggler durfte noch einen 7er BMW fahren, bei den späteren Verfolgungsszenen sind’s dann nachher aber ausschließlich die typischen Serien-Fahrzeuge amerikanischer Hersteller, die es hierzulande gar nicht gibt. Zu allem Überfluss hat man sich dann auch noch bei den Autokennzeichen vertan: DD (ok, stimmt!), aber dann 52 C91 – nicht ganz die Anordnung, die wir hier so verwenden.

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All das hätte man wahrscheinlich mit ein bisschen mehr Recherche vermeiden können – oder natürlich direkt mit einem Dreh vor Ort, wie es die Produzenten von Homeland zum Beispiel machen. Zuletzt war vor allem die Handlung der zweiten Staffel ziemlich schlapp, jetzt stimmt so langsam das Gesamtpaket nicht mehr. Schade.

Das einzig Gute am Dresden-Thema ist die Musikwahl für Tom Keens Verwandlung: Major Tom von Peter Schilling passt!
Beitrag von:
Samstag, 16. Mai 2015, 08:08 Uhr
The Blacklist
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17 Kommentare

  • Uli

    Mir ist bis heute unklar warum diese Serie so viele Fans hat, ich habe mal die ersten 5-6 Folgen gesehen und mich ständig über ähnliche Plotlöcher und Ungereimtheiten gewundert. Das beginnt schon in Folge 1 als Elizabeth ihren ersten Arbeitstag verschläft (Klischeealarm) und dann nur noch „5 Minuten“ Zeit hat sich fertig zu machen. Trotzdem steht sie in der nächsten Szene perfekt geschminkt und frisiert auf der Straße, aha. Ob sie wohl Homer Simpsons legendäre Schminkkanone benutzt hat?

    Dann ist Elizabeth zwar eine Profilerin, merkt aber überhaupt nichts vom Doppelleben ihres Mannes und will sogar später noch ein Kind mit ihm adoptieren, wo jede andere Frau längst weit weg gerannt wäre. Bei einer Folge in der es um „Hacker“ ging, musste ich als Informatiker so viel mit den Augen rollen, dass ich danach erstmal keine weitere Folge mehr gesehen habe. Anscheinend habe ich nicht viel verpasst.

    • Ich mag die Serie. In meinen Augen wird sie einzig und allein von Spader getragen, alles andere ist nur Staffage.

      Der Pilot ist sogar noch blöder, bevor er überhaupt zum abstrusen Teil der Handlung kommen.

      Keen ist nicht nur perfekt geschminkt nach nur 5 Minuten, nein, sie hat auch an ihrem ersten(!) Arbeitstag beim FBI auch noch mitten am Tag einen Adoptionsgesprächstermin mit ihrem Mann.

      Selbst wenn Red nicht aufgetaucht wäre, glaubte sie ernsthaft, sie könne gleich mal an ihrem ersten Tag erstmal 2 Stunden Mittagspause machen?

    • Alex

      Ausserdem hieß es doch „Deutschland den Deutschen“…

  • Ernuwieder

    Der Ausweis den Christof Mannheim da hat, ist evtl. ein polnischer Pass aber auf jeden Fall kein deutscher. Es steht zwar drin er habe die deutsche Staatsangehörigkeit, aber geht das überhaupt – in einem polnischen Pass?

    Wenn man schon Elemente und Handlungen reinbringen will von denen man keine Ahnung hat, muss man halt ein bisschen Zeit und Geld in Recherche investieren wenn man sich nicht komplett lächerlich machen will.

    Ohne James Spader wäre die Serie nur noch Schrott, ich schau sie mir eigentlich nur noch wegen ihm an, weis aber nicht ob ich das noch lange durchhalten kann.

  • Mike

    Es geht nicht um den BMI als Nachrichtendienst (BND), sonder um das Bundesministerium des Inneren. Red sagt das ganz deutlich und da ist BMI die richtige Abkürzung. Die Kennzeichen und lokation sind wirklich lachhaft.

  • Lv

    In einer der ersten Folgen der 1. Staffel werden die zahlreichen Pässe des Ehemanns gezeigt.
    Auf dem deutschen Reisepass ist aber kein Adler zu sehen, sondern irgendwas anderes.

    Echt schlecht recherchiert. Wie ein deutscher Reisepass aussieht erfährt man doch in Sekunden über Google.

  • Lv

    Staffel 1, Folge 2: 05:33 min
    Ist es zu sehen

  • Anonymous

    Und die lila 5€ Scheine ?🤣

  • Annett

    Ich bin gerade Staffel 2 Folge 15 angekommen, und es ist einfach grottig, besonders schlimm ist es ja, wenn man seine Heimatstadt so verschandelt sieht. Schade, hatte erstmal nen Luftsprung gemacht, als das Luftbild von Dresden eingeblendet wurde, aber jetzt wünsch ich mir sie hätten es sich gespart 🤨

  • SB

    St 2 folge 17 – have you heard of the Blutegel,… während Tom von den *ehem* „Deutschen“ gefoltert wird.
    Das was Elias beschreibt heisst nicht Blutegel sondern Blutadler bzw. Blutaar. 🤔

  • Platzhirsch

    Komisch ist auch red und liz haben die selbe DNA aber trotzdem ist er nicht ihr Vater 🤔 sondern ein Betrüger und nicht der echte Vater Widerspruch in sich selbst

  • Thrill

    Staffel 1 E2, der Freelancer läuft in den 17. Stock um dann von dort runterzuspringen und vor dem Gebäude auf den Treppen zu landen 😂

  • Marc

    Staffel 2 Folge 15. Bei ca 15:31 wird wieder nach Dresden zu Tom geschaltet und am Anfang kurz Dresden bei Nacht gezeigt. Allerdings ist das gezeigte Stadtbild garnicht Dresden! Die Brücke mit den Steinbögen gibt es in Dresden nicht und der Fluss ist viel breiter als die Elbe. Des Weiteren passt das Stadtbild nicht.

  • Fuxy

    Wenn ihr diese Folgen auf Englisch schaut, gibt es noch lustiges „Deutsch-Sprech“ dazu. Unfassbar schlecht und lieblos.

  • Tom

    Oh mein Gott.. da sind die Patrioten in ihrem Nationalstolz gekränkt.
    Ist doch scheiß-egal ob das Nachtbild von Dresden oder ein Kennzeichen nicht original aussieht. So ne Serie kostet ein Haufen Geld und es müssen Entscheidungen getroffen werden. Gibt sicher einige Dinge die dafür gesorgt haben, dass diese Serie nicht mit den wirklich herausragenden mithalten kann. Aber dieses Rumgeheule in Bezug auf die Szenen in Deutschland ist lächerlich. Wenn die Story gut ist, ist sowas doch echt nachrangig.
    (Mal abgesehen davon, ob die Story hier wirklich gut ist oder nicht)

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