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In your face Game of Thrones!

The Last Kingdom S01E01 – Pilot-Review

25. Oktober 2015, 09:20 Uhr
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Die erste Folge der neuen achtteiligen Historiendramaserie “The Last Kingdom” macht keine Gefangenen. Unzählige Handlungsplots werden angedeutet und Fehden gelegt, Figuren erstochen, ermordet und verbrannt. Und das alles in einem sehr authentischen Setting. Ich hatte bereits in meinen Beiträgen im Vorfeld zur Serie geschrieben, dass die Vergleiche zu „Game of Thrones“ natürlich recht naheliegend sind aber nicht zutreffen. Um es auf den Punkt zu bringen, die Serie basiert bekanntlich auf den Romanen von Bernard Cornwell, der wiederum seine Geschichten rund um reale Ereignisse aufbaut. Ohne Drachen, ohne Magier – einfach nur gute Geschichten.

Und „The Last Kingdom“ ist eine der größten Geschichten, die man erzählen kann. Die Geburt einer Nation. Und wir sind mittendrin in den Anfängen. Sehr ernsthaft erzählt und man verbringt kaum Zeit mit der Einführung von Charakteren und Hintergründen. Aber das ist auch gar nicht notwendig.

Handlung

Es vergehen kaum fünf Minuten und schon rollt der erste englische Kopf über den Boden, es ist der Kopf des älteren Bruders von Uhtred, der Hauptfigur der Serie. Er war ausgeschickt worden, die Bewegungen der Dänen, also der Wikinger, auszukundschaften und seinem Vater, dem König/Lord von Northumbria zu berichten. Er sollte sich auch auf keine Scharmützel mit ihnen einlassen, scheinbar hat er sich nicht daran gehalten. Die anschließende Schlacht endet im Debakel, die Männer rund um Matthew Macfadyen (Ripper Street) als Uhtreds Vater werden zwischen zwei Schildmauern der Dänen zerrieben. Macfadyen selbst hat am Ende ein Loch im Hals, basierend auf einen Durchstoß mit einem Schwert.

Uhtred, der eigentlich zuhause hätte bleiben sollen, schlich sich nicht gänzlich unbeobachtet aus der Burg, um seinen Vater zu folgen. In Panik und voller Wut versucht Uhtred seinen Vater zu rächen und übt ein paar Stöße bei Earl Ragnar, einem gefürchteten Kriegerhauptmann der Dänen. Dieser ist ein wenig vom Kampfgeist des Jungen beeindruckt und nimmt sich seiner daraufhin an.

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Nun scheint offenbar so etwas wie Friede im Lande zu herrschen, die Engländer haben ihre Vereinbarungen mit den Dänen getroffen, es sitzt ein Engländer stellvertretend für die Dänen auf dem Thron des Landes und die Dänen siedeln sich in Northumbria an.

Uhtreds Onkel herrscht nun in der Bebbanburg, er war es auch, der Vorkehrungen getroffen hatte, sollte seinem Bruder etwas geschehen. Und damit meine ich nicht, den Erben, also Uhtred, in Sicherheit zu bringen sondern ganz im Gegenteil. Er versucht zwar sein schändliches Werk zu beenden, aber Earl Ragnar bietet dem Oberhaupt seines Clans, Ubba, mehr Silber für Uhtred und somit wird Uhtred adoptiert und als zweiter Sohn aufgezogen.

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Wir erleben dann noch eine kleine Szene mit dem kleinen Uhtred, die wichtig für das Finale der ersten Folge sein wird, bevor der ältere Uhtred übernehmen darf.

Uhtred kann die Tochter von Earl Ragnar vor einem älteren Dänenjungen retten, der sie im Wald überwältigt hatte. Für diesen Mut wird Uhtred von Ragnar vollständig als Familienmitglied anerkannt, der Dänenjunge halb geblendet und sein Vater von Ragnar von ihrem Land verwiesen. Man sieht im Gesicht des dänischen Kriegers, dass hier noch nicht das letzte Wort gesprochen wurde.

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Es erfolgt ein Zeitsprung und wir sehen Uhtred als erwachsenen Mann, der seinen Spaß mit Brida hat. Brida ist wie Uhtred eigentlich eine entführte Sächsin (so hießen die Engländer ja früher) die sich aber genauso offen und frei bewegen kann wie alle anderen. Das Schäferstündchen wird aber je durchbrochen durch einen feigen Anschlag auf Earl Ragnar und seine Familie.

Der dänische Krieger, den Ragnar von seinem Land verwiesen hat, hat sich mit Uhtreds Onkel verbündet um sich bei Ragnar zu rächen. Wobei Uhtreds Onkel, Aelfric, es natürlich auf Uhtred abgesehen hat. Das Haupthaus wird in Brand gesteckt, die herausrennenden Menschen abgeschlachtet und schlussendlich der brennende Ragnar ermordet. Die gesamte Familie inklusive Ravn, dem Vater von Ragnar, kommt im Feuer um. Ob der älteste Sohn von Ragnar mit gleichen Namen das Feuer überlebt hat, weiß man noch nicht. Zumindest konnten Brida und Uhtred das Geschehen beobachten, Uhtred kann sich sogar ins Haupthaus schleichen und den Gesandten seinen Onkels töten.

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Fazit

Mir hat die Folge sehr, sehr gut gefallen. Anfangs dachte ich noch, dass sie zu schnell mit der kriegerischen Handlung beginnen. Aber im Nachhinein fällt einem ein, dass die Serie nur acht Folgen haben wird. Großes auf der Stelle treten wie bei Game of Thrones können sich die Produzenten nicht leisten. Und das ist gut so und dient einem guten Tempo. Die erste Folge hatte viele Handlungsfäden, ein paar Kampfszenen aber nichts Großartiges (recht kleine Heere) und blutige Auseinandersetzungen. Es werden Intrigen innerhalb der Dänen angedeutet, ausgeführt aber bestimmt noch nicht beendet, gleiches gilt natürlich für die Seite der Sachsen/Engländer. Aelfric wird dabei auf keinen Fall einen Sympathiepreis bei mir gewinnen. Beocca womöglich schon.

Und die Produzenten haben mich fantastisch gefoppt. Wahrscheinlich hätte ich das vorab schon wissen können, aber ich hatte nicht mit dem Tod von Earl Ragnar gerechnet. Und auch nicht mit dem von Ravn. Das Macfadyen die erste Folge nicht überleben wird, war klar, aber die internen Auseinandersetzungen waren völlig überraschend. Ok, in der Szene, in der Earl Ragnar dem Jungen ein Auge ausschlägt und dem Verweis des Vaters, konnte man schon erahnen, dass hier noch eine Rechnung offen sein wird. Aber das das so früh innerhalb der Serie passieren wird, war für mich völlig unerwartet. „Game of Thrones“ hat für Ned Stark länger gebraucht. Und „The Last Kingdom“ setzt da sogar noch einen drauf, denn mit den Ragnars wird mal gleich der halbe Cast ausgelöscht.

Zudem hatte ich irgendwie damit gerechnet, dass die Dänen irgendwann wieder nach Hause fahren, Uhtred mitnehmen und dann 10 Jahre später zurückkommen. Aber die Story passiert vollständig auf der Insel, die mal Großbritannien sein wird. Ein bisschen schade fand ich, dass die Dänen untereinander englisch sprechen, das hätte man irgendwie geschickter lösen können.

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Die Folge war für mich sehr rund, es wurden die großen Handlungsplots vorbereitet und bereits angedeutet, kleinere Störfeuer entzündet, auf dem Weg zu einer großen Nation. Am Anfang hatte ich bei den Trailern immer wieder den Gedanken, dass mir das Setting zu sauber vorkam, ich hätte ein dreckigeres Northumbria erwartet. Dem ist auch in der ersten Folge so. Aber dennoch fand ich die Folge sehr schön ausgestattet, passend ist wohl das richtige Wort. Und es ist eine Wohltat, dass es offenkundig möglich ist, Sexszenen nur anzudeuten. Ähnlich verhält es sich mit der Gewalt in der Serie. Hier lenkt nichts von der Grundstory ab. Diese Dinge sind schmückendes Beiwerk im Sinne der Handlung, werden aber für sich genommen nicht allzu sehr ausgeweidet.

Die Handlung nimmt sich ernst und das gefällt mir außerordentlich. Dabei bleibt sie aber mindestens genauso düster und unberechenbar wie ihr überall angedichtetes Vorbild „Game of Thrones“. Im Großen und Ganzen überzeugt die Folge mit einer erfreulich hohen Produktionsmotivation, keine Angst vor Gewalt allerdings diese bewusst eingesetzt und endet mit dem größten Cliffhanger den man sich vorstellen kann: der anstehenden Geburt einer Nation.

Ich bin auf alle Fälle dabei und Gast bei dieser historischen Stunde. Wie stehts um Euch?

Nächste Folge

Fotos: BBC two

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Beitrag von:
Sonntag, 25. Oktober 2015, 09:20 Uhr
DramaReviewThe Last Kingdom
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Ein Kommentar

  • Tobias

    Ich muss meinen Beitrag noch mit einer Erkenntnis anreichern, die mir gerade erst bewusst geworden ist. Das Massaker an der Familie des Earl Ragnar könnte man auch nicht nur sinnbildlich mit dem „red wedding“ bei Game of Thrones vergleichen, was ich nur indirkt getan habe.

    Denn es war die Nacht vor der Hochzeit der ältesten Tochter des Earl Ragnar. Also auch so etwas wie eine „red wedding“. Ich bewerte das jetzt nicht weiter, wollte es nur ergänzen.

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