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The King is dead, long live the king!

The Last Kingdom S01E03 – Review

13. November 2015, 20:30 Uhr
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Die dritte Episode beginnt leider nicht mitten in der ersten Schlacht zwischen den Dänen und den Mannen aus Wessex sondern mit der Heimkehr der siegreichen Engländer und einem sterbenden König Aethelred. Der Tod des Königs strahlt über die erste Hälfte der Episode und leitet die Machtübernahme seines Bruder ein, mit der leichten Andeutung, dass der Sohn des toten Königs in naher oder ferner Zukunft seine Chance noch suchen wird.

Handlung

Wie wir bereits wissen, hatte Aethelred längst Vorkehrungen getroffen, sollte er auf dem Schlachtfeld den Tod finden, da er seinem Sohn, Aethelwold, alles zutraut nur nicht die Führung des Volkes von Wessex. Was sein Sohn naturgemäß anders sieht, seine sich selbst zuschreibenden Fähigkeiten bleiben aber auch dem Zuschauer bisher verborgen. So versucht Aethelwold in einem kühnen Streich den anwesenden hohen Herren des Landes am Sterbebett seines Vater davon zu überzeugen, dass sein eigener Vater ihm kurz vor seinem Tod die Königswürde übertragen hat, sein Problem ist nur, dass er zum Zeitpunkt des Todes anderweitig beschäftigt war und die hohen Herren die letzten Worte des Königs höchst selbst gehört haben: Alfred ist der neue König von Wessex.

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Alfred, ganz Stratege und Gott ergeben, versucht mit den Dänen einen Frieden und deren Abzug zu verhandeln, im Wissen, dass der Winter naht (höhö) und die Dänen keinerlei Lebensmittelvorräte dabei haben und auch keine Belagerungskriegsmaschinen. Der Tod vieler Dänen – nicht im Kampf sondern vor Hunger und Kälte – ist also vorprogrammiert. Das wissen auch Abba und Guthrun, sein Kriegshauptmann, auch wenn sie im Verhandlungszelt entsprechend fordernd auftreten, so fordern sie u.a. den Kopf von Uhtred. Alfred ist allerdings zu keiner Zeit gewillt über andere Forderungen zu verhandeln als über seine eigenen.

Die Folge endet auch mit dem Abzug der Dänen und einem ersten Erfolg von Alfred.

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Der sonstige Schwerpunkt der Folge liegt in der schwankenden Beziehung zwischen Uhtred und Brida. Bridas Loyalität gehört klar den Dänen und nicht den Engländern. Sie ärgert sich auch über die Niederlage der Dänen, was Uhtred eher emotionslos aufnimmt. Allerdings kann sie sich nur sehr schwer damit arrangieren, dass sich Uhtred für längere Zeit König Alfred anschließen möchte, da sein Ziel Bebbanburg ist und er dieses Ziel nur mit der Hilfe von Alfred erreichen kann. Brida würde Wessex verlassen und Ragnar (Earl Ragnars Sohn) aufsuchen um sich ihm anzuschließen. Wir erleben im Übrigen eine interessante Szene, die sich in einem Dialog zwischen beiden als Zukunftsversion entpuppt. Brida nimmt nämlich eines Nachts Pilze etc. zu sich um sich in einen traumähnlichen Zustand zu befördern, um dort in die Zukunft schauen zu können. Was sie wohl kann. Sie sieht sich dabei auf einem Wikingerschiff mit Ragnar aber ohne Uhtred. Und genau das tritt dann auch ein, denn Ragnar findet Brida und Uhtred, mit dem Ergebnis, dass Uhtred erst einmal alleine in die Weite des Meeres schauen muss.

Ragnar glaubt seinem Bruder und seiner Version vom Tode seiner Familie, auch wenn er weiß, dass es aktuell nicht möglich sein wird, den wahren Mörder seiner Familie zur Rechenschaft zu ziehen. Er scheint das strategische Geschick und die Weisheit seines Vaters geerbt zu haben.

Dennoch würde er auch Uhtred in sein Gefolge aufnehmen, dieser hatte sich aber bereits König Alfred für ein Jahr besprochen, und Ragnar respektiert dieses Versprechen und interpretiert es nicht als Misstrauensbeweis. Der Oberhammer, dazu komme ich gleich, erfolgt dann aber erst, als Uhtred Ragnar verspricht, dass er am Ende auf ihn zählen kann.

Das ist nämlich mein aktuelles Problem mit Uhtred. Der Rest der Serie steht immer noch sehr hoch bei mir im Kurs. Brida weiß was sie will und wo sie steht. Alfred weiß was er will und wo er steht und was seine Chancen sind. Und beide handeln entsprechend. Bei Uhtred ist dies leicht anders. Er bemängelt selbst, dass die Engländer in ihm einen Dänen sehen und umgekehrt. Allerdings verhält er sich auch genauso. Er möchte nämlich beides sein. Engländer und Däne. Irgendwie. Und das macht die Einordnung von Uhtred für mich zu einem Problem. Und es macht Uhtred irgendwie zu ungenau und damit zu handzahm, mir fehlen ein wenig die Ecken. Momentan irrt er ein eher durch die Szenerie als wirklich Einfluss zu nehmen. Wäre er ein verstoßener Däne, der sich rächen will und sich daher den Engländern anschließt, ok, akzeptiert. Wäre er ein verstoßener Däne, der sich zu Unrecht verstoßen sieht (was er tut) und seine Chance im Undercoverdasein sieht, spioniert, intrigiert etc., auch ok. Macht beides Sinn. Aber momentan hängt er zwischen den Polen. Ja, er hat ein Ziel vor Augen: Bebbanburg. Und ja, er könnte dies mit der Hilfe der Engländer erreichen, aber dann muss ich auch klar gegen die Dänen sein. Aber Uhtred sieht das anscheinend noch anders. Ich bin auf die erste Schlacht gespannt, wenn er einem „Bruder“ gegenübersteht. Uhtred soll nämlich den Mannen von Wessex beibringen, wie die Dänen kämpfen und wo ihre Schwächen liegen. Wir dürften daher noch die ein oder andere Schlacht erleben.

Uhtreds Plan ist dabei sicherlich, so nah wie nur möglich an sein Ziel Bebbanburg zu gelangen, um dann nach dem einen Jahr Wessex wieder zu verlassen, zurück zu den Dänen zu gehen oder zumindest in friedlicher Koexistenz mit ihnen auf der Bebbanburg zu leben. Das dies sehr unwahrscheinlich ist, dürfte klar sein. Auch Alfred sieht diese Gefahr, dass Uhtred nach einem Jahr wieder die Seiten wechseln könnte, so plant er die Verheiratung Uhtreds mit einer adligen Tochter aus gutem Hause, um ihn länger und damit ewig an ihn zu binden, denn Alfred erkennt ihn ihm einen großen Krieger und Strategen, der für ihn noch sehr nützlich werden dürfte.

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Fazit

In meinen Augen war dies das erste Mal, dass die Serie eine kleine Pause in ihrer Geschwindigkeit eingelegt hat. Resultierend aus dem Tod des Königs Aethelred und der Inthronisierung Alfreds. Verbunden mit den Szenen zwischen Brida und Uhtred hatte diese Episode wenige Höhepunkte, die für Spannung gesorgt haben. Das wir sehr wahrscheinlich eine Zeitlang auf Brida verzichten müssen, ist schade, denn ohne Brida sieht Uhtred noch recht blass um die Nase herum aus. Brida war bisher das interessanteste an ihm, wenn man so will. Dieser Farbtupfer ist nun erst mal weg. Nun muss Uhtred alleine glänzen, sollte er weiterhin versuchen sich äußerst neutral zu verhalten, dann dürfte es etwas zäh mit ihm werden.

Allerdings baut man gerade einen neuen Farbtupfer neben Uhtred auf, Leofric, einem gestandenen Ritter aus dem Heer von Wessex. Hier ist das zarte Band der Freundschaft bereits geknüpft. Und Leofric steht auch wieder für etwas, für England unter einem König. Vielleicht färbt das ja ab.

Ganz nice finde ich die Parallele zwischen Uhtred und Aethelwold, dem Sohn des toten Königs. Wir haben hier dieselbe Situation. Der Anspruch auf das Erbe wird einem vom Onkel genommen, auch wenn die Hintergründe andere sind. Interessanterweise schlägt Uhtred Alfred vor, Aethelwold zu ermorden, um ihn loszuwerden. Genauso wie sein Onkel ihn gerne loswerden möchte, was Uhtred aus nachvollziehbaren Gründen nicht allzu gut heißen wird. Hier argumentiert er in eigener Sache aus der Sicht eines Engländers, rät aber bei Aethelwold zu Handlungen, die eher den Dänen zugerechnet werden dürften.

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Das Highlight der Episode war die Verhandlung zwischen Alfred und Ubba. Die Stärke, Weisheit und strategische Überlegenheit Alfreds kam sehr gut in seinen Antworten und Anforderungen rüber, Ubba war eher der kleine wilde Schüler, der vor der Stärke seines Lehrers in anderweitige Scharmützeln flieht. Hier ist es die Forderung nach dem Kopf von Uhtred, zerbrochenes Glas und ein zerschmetterter Holztisch.

Ich bin gespannt wie sich Uhtred verhält, wenn ihm Alfred seine potenzielle Frau vorstellen wird. Auch wenn sein Herz bei Brida weilt, dürfte er seine strategischen Chancen erkennen und wahrnehmen. Hoffen wir, dass die Auserwählte eine Hübsche ist. Aber wichtiger wird sein, dass man bei Uhtred eine klare Positionierung und Persönlichkeitsentwicklung erkennen kann.

Sonst wird es in meinen Augen schwierig, ihn richtig einschätzen zu können. Aber es wird die Zeit kommen, wahrscheinlich früher als ihm lieb ist, wo er sich entscheiden muss, was er sein will: Däne oder Engländer.

Vorherige Folge

Fotos: BBC two

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Freitag, 13. November 2015, 20:30 Uhr
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