Diese Woche hat The Strain die Wandlung von der etwas versetzt erzählten Vor-Unglücksgeschichte zur Ausbruchgeschichte geschafft. Handlungsstränge werden zusammen geführt und die eigentliche Action beginnt so langsam. Dazu kommen die Beteiligten endlich auf den Trichter, dass Sonnenlicht eigentlich ganz nice ist.
Weitere Erkenntnisse diese Woche: Eichorst zeigt sich verwundbar, die Serie ist weiterhin keine gute Werbung für New Yorker Taxifahrer und Vasiliy ist und bleibt so cool, wie wir das alle dachten. Und yeah – endlich ist er auch in der Haupthandlung angekommen! Und es zeigt sich, dass er durch sein Wissen über das örtliche Untergrundsystem von Nützen sein dürfte. Dafür muss auch unsere (total zufällig auch vor Ort seiende) Hackerbraut einsehen, dass sie der Menschheit nicht wirklich geholfen hat.
„Oh my god – a crazy old man with a bloody sword!!“ (Internet Freedom Fighter)
Leider konnte die Situation an der Tankstelle nicht wirklich überzeugend als brenzlig dargestellt werden. Es wirkte zu sehr inszeniert, choreographiert. Einzelne Show-Momente von sich artig in die Reihe stellenden Vampiren anstatt generiertes Chaos. Auch den vereinzelten Fluchtversuchen fehlt Durchdringung und Dynamik. Als würde man sich bewusst Zeit nehmen, nicht nur den Zuschauern sondern auch den Überlebenden alles kleinklein nach und nach zu erklären und nachvollziehen zu lassen. Macht wenig Sinn für einen Vampir-Master. Da merkt man erst einmal, wie sehr man die gekonnte Inszenierung von Bedrohung bei The Walking Dead schätzen sollte.
Jim hat’s erwischt – den Handlungen der Strigoi-Killerbande nach zu urteilen, dürfte so ein Kratzer ausreichen können. Es ist ja im Grunde genommen nicht mal ein Flüssigkeitsaustausch, aber reicht scheinbar, um in Windeseile einen der benötigten Würmer zu übertragen, der sich vermehrt. Dass das dann aber einfach zu einer offenen Schnittwunde kriecht ist evolutionär betrachtet eher dumm. Naja, die Menge macht’s.
„Fine, we put it to a vote: who wants to stay and die?“ (Setrakian)
Ich bin etwas hin und her, was die Bewertung der Folge angeht. Gerne würde ich mehr geben, weil es endlich richtig los geht, die Figuren zusammen gefunden haben und auch einige schöne Elemente dabei waren. Der Tankenwärter in seiner Minibox, die Rubellos-Aktion und der Scheibenwischer-Gag zeigen nicht nur, welche kleinen Unterhaltungseinlagen The Strain stets zu bieten hat, sondern auch, wie gut die Charakterzeichnung oftmals funktioniert. Hatte ich nicht gesagt, dass wir an Abraham und Vasiliy noch viel Spaß haben werden? Fehlt nur die neue Vampirkiller-Gang…
Doch leider zeigt die Folge auch etliche Schwächen der Serie, die mich ärgern. Zu lange wird eine Szenerie bespielt, zu laienhaft, auch vom erfahrenen Pfandverleiher, gelöst und leider viel zu pappig inszeniert. Da wäre deutlich mehr drin gewesen, weshalb es ordentlich Abzug gibt. Dennoch hat die Folge Spaß gemacht, vielleicht gibt es für Season 2 ja etwas mehr Budget.
Sehe ich ähnlich wie du. Ist an manchen Stellen wirklich sehr holprig und einfach über choreografiert. Das ist sehr schade. Dennoch gefällt mir die Serie und ich bin gespannt, wie sie das große „Chaos“ inszenieren.
Wenn die Serie in die zweite Runde geht, wovon ich mal ausgehen, steigt vielleicht das Budget und damit auch die Möglichkeiten, solche Szenen wie die an der Tankstelle, „runder“ zu inszenieren.