Ich habe so lange über fehlende Außenaction in der Serie gemeckert, da muss man froh sein, wenn man ansatzweise etwas erhält. Zum Auftakt der aktuellen Folge gibt es so etwas wie Anzeichen von einer Überrennung der Stadt durch Glatzen-Spitzohren. Grumpy Bolivar wird wegen Muttererd-Schmuggels verhaftet, erhält aber Beistand von Oben. Ausnahmezustand im Miniatur-Ausmaß. Währenddessen wird Staten Island zu einer „Clear Zone“, weil alle, die hin wollen artig „Ahh!“ sagen müssen. Hochwissenschaftlich und sicherlich so rein und sinnvoll, wie das Ausstellen von keimenden Kadavern… Aber hey: Außenaufnahmen!
Darüber freue ich mich jetzt so sehr, wie Gus über unangekündigte Tests. Dafür darf er nach ein bisschen Gemecker auch richtig ran, weil die komplette Aktion ja so viel Vorlauf hat und ungemein lange ausgetüftelt wurde, hat man einfach alles in eine Folge gepackt – sehr gut. Die Vampirjägervampire am Fahrstuhl waren allerdings tatsächlich ganz nice. Absurd, aber nice. Aber wieso setzen die nicht einfach ihre Kaputzen gegen das UV-Licht ein bzw. auf?!? Haben natürlich alle von ihnen wenige Sekunden vorher pflichtbewusst runter genommen, klar doch… Wechseln wir lieber zum sinnvollen Gestammel eines alten Herren.
„My eyes are old. They bleed.“ (Setrakian)
Setrakian ist richtig alt. 94 dank Augentrank ewiger Jugend – die neue Wurmkur, bald in einer Apotheke in Ihrer Nähe! Wirkt jetzt wenigstens wieder deutlich aufgeweckter, der Anti-Alles-für-Immer-Greis hat mir nicht wirklich gefallen sondern eher genervt. Bliebe als Nervender nur noch dieser kleine Junge mit neuem Gesicht. Erst verändert sich Zach in einen anderen Jungen, jetzt kann er auch noch einfach so aus dem Haus gehen?! Super, wie alle aufeinander aufpassen.
„Never thought I’d miss the internet that much.“ (besorgte Mutter)
Bliebe noch eine kleine Entdeckung: Kevin Hanchard ist am Start, den wir als Art aus Orphan Black kennen. Bisher noch komplett uninspiriert eingeführt, aber da kommt bestimmt noch mehr, so plump prominent, wie das war. Und zum Abschluss die Frage: Wieso fährt da überhaupt noch eine U-Bahn?
Ist das etwa so etwas wie ein Aufwärtstrend? Das war sicherlich noch nicht das Gelbe vom Vampirbeulen-Ei, aber bereits deutlich kurzweiliger und mit mehr Zug in der Handlung. Einige Story-Bestandteile hinken zwar noch gewaltig und die Inszenierung ist leider nicht viel besser geworden, aber zumindest stimmt die Unterhaltung wieder einigermaßen. Was nervt ist, dass man eigentlich noch immer keinen Überblick darüber hat, wie viel Chaos herrscht, wie viele von den Dingern unterwegs sind, wie viele Menschen gestorben, geflüchtet oder plündernd unterwegs. Es gibt immer mal Mini-Hinweise, aber gefühlt ist die Stadt seid Mitte Staffel Eins im totalen Ausbruch und Chaos versunken – man merkt aber so gut wie nichts davon. Das ist leider noch immer eine der größten Schwächen der Serie, die es unbedingt abzuschalten gilt. Sonst kann man sich auch in einen kleinen Fight Club einschließen und die 20 Charaktere einfach gegeneinander kämpfen lassen. Vielleicht lieber eine The Strain-Variante von Tekken raus bringen…
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