Diese Woche hält sich The Strain mit einigen kleinen Zwischenhandlungen auf, die auf der einen Seite spüren lassen, dass die Staffel scheinbar mindestens eine Folge zu lang geraten ist, zum anderen aber doch interessante Einblicke in die Geschichte zumindest eines Charakters zeigt.
Dutch hat die schalldichte Hotel-Suite bekommen, die Nachbarn und Einrichtung könnten aber besser sein. Dafür gibt’s lecker Obst-Buffet und einen persönlichen Visagisten.
„Every once in a while I enjoy a human cocktail. It relaxes me.“ (Eichhorst)
Besser als ihre Lage ist der Blick in die Vergangenheit von Radio-Vertreter Eichhorst. Als zwei Mark im Monat noch viel war und man „monthly sum“ mit „Monatliche Gesamt“ wörtlich übersetzt hat. Ich bin etwas enttäuscht, dass nicht durchgängig Deutsch gesprochen wird (beim Portugiesisch geht es ja auch mit Untertiteln). Ein „Danke“ hier, ein „Bitte“ da und ein „Jawohl“ dort, der Rest wird in Englisch mit deutschem Akzent gesprochen. Hmpf.
„Yes, you, my friend. Germany needs you!“ (Nazi)
Gefallen hat mir dagegen der Cross-Cut im Treppenhaus, der denken ließ, gleich wäre die Rettung da. Ist sie dann auch, weil Fet unnatürlich genial passende Löcher formvollendet sprengen kann. Genau so plump wie die Tatsache, dass Eichhorst sogar noch „Scheiße!“ sagen kann, ehe er erfolgreich flieht. Mal wieder.
„Thank you for an engaging chase, Fräulein.“ (Eichhorst)
Bliebe da noch Gus. Ja, er taucht mal wieder auf, aber nur, um seinem Hobby, dem Fotografieren von Flüchtlings-Familien, zu frönen. Setrakian sitzt auch die ganze Zeit nur rum und verpasst es, beim Handel um ein Buch eine Zahl auf den Tisch zu werfen. Denn eigentlich möchte der arme Ohrbrandjunge doch nur Geld…
Der Blick in die 30er hat mir gefallen und dem Charakter Eichhorst etwas mehr Tiefe verpasst. Sicherlich erhalten wir in den kommenden Folgen auch noch seine weitere Ent- und Verwecklung mit den Szigoi zu sehen. Abseits dessen wirkten Buch-Verteidigung, Hotel-Ausbruch und Familienschleusung wie unbedeutende Übergangs-Spielereien. Um auf den Episodentitel einzugehen, haben sich hier und da tatsächlich ein paar Sackgassen aufgetan, da war deutlich mehr Fahrt in den vergangenen Episoden zu sehen. Aber bei noch zwei ausbleibenden Folgen kann man wieder deutlich mehr für das Staffelende erwarten.
Bilder: FX
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