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Rauchen kann tötlich sein

The Walking Dead S06E02 – JSS

19. Oktober 2015, 15:07 Uhr
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Nach dem starken Auftakt vergangene Woche ging es vor allem um die Beantwortung der Frage, wie es zu diesem denkbar ungünstigen Hupen gekommen ist. Sabotage? Ein Unfall? Ein Streich? Am Ende war alles dann doch nicht halb so bedeutungsschwanger, wie man zunächst angenommen hatte…

Der Reihe nach: In schnellen Schnitten und Schritten wird uns die Vorgeschichte von Enid erzählt. Eltern futsch, Auto springt nicht an, Regen, Einsamkeit, Angst. Und eine Schildkröte. Am Ende findet sie den Weg nach Alexandria. Sie hat Überleben gelernt, zumindest in einer vermeintlich passiven Art und Weise.

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„Rick is dangerous!“ (Ron)

Dann springen wir in die Parallelerzählung zur Streinbruch-Aktion in Folge 1 der Staffel. Es geht wieder um die weniger überlebensnotwendigen Themen – erneut um Pasta. Carol wird endlich als Held wahrgenommen: sie kann gut Restekochen! Carl ist mal wieder einen halben Meter gewachsen, Eugene noch immer ein unterhaltsamer Soziopath und Gabriel will (mal wieder) helfen und lernen.

„Come by at three. We’ll start with the machete.“ (Carl)

Alles ist soweit gut, es ist so ruhig, wie man es erwartet hatte. Und plötzlich kommt der Moment des Rauchens. Erschreckt hat es mich nicht wirklich, aber ich hatte mich gewundert – war das vielleicht nur eingebildet? Der Wunschgedanke einer mehr und mehr verkorksten Carol? Aber nein – die Wolves sind da. Das ging fix. Die Serie nimmt sich nicht die Zeit, die stabile „Alles ist gut“-Situation länger zu zeigen, wie es in den Comics meist in Zwischenpassagen der Fall ist. Vermutlich haben die Showrunner Angst, die Zuschauer, die ewig auf Action und Spektakel aus sind, zu verlieren. Dennoch etwas schade, ich hätte nichts gegen eine ruhigere Passage gehabt, um die Gemütslage und Positionsfindung nach dem Ende der vergangenen Staffel zu ordnen – aber scheinbar waren dafür nur ein paar Momente in der letzten Folge angedacht.

Auch das „Mysterium Hupe“ war dann doch deutlich plumper als man hätte denken können. Und einen schlechteren ersten Tag als neue „Beinahe-Chirurgin“ hätte man sich nicht aussuchen können… Am schnellsten im Kopf ist Ersatzkapitänin Carol. Während das A-Team Walker-Hirten spielt, muss Mutti den Laden in Schach halten und dreht ihren persönlichen zweiten Rambo-Teil. Dabei ist gerade die Verkleidungs-Aktion gar nicht so ungefährlich bei all den Alexandria-Bewohnern, bei denen uns mit der Bratpfanne auf den Kopf schlagend eingetrichtert werden soll, wie feige, unfähig und unerfahren sie doch alle sind. Von Anführerin bis… Naja, alle eben.

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Leid tun kann einem Morgan, der seinen kleinen Code aufrecht erhalten will und als einziger akzeptiert, dass man keine Schusswaffe zu einem Messerkampf mitbringt. Kaum hat er sein Paket fein säuberlich verpackt, kommt Carol daher und reißt es auf… Einen zu befragen wäre nicht das Dümmste gewesen. Vielleicht gibt es diese Chance aber noch, denn bei seinem „Sorry“-Schlag war nicht ganz klar, ob Morgan hier seinen ersten richtigen Mord gegen Menschen begangen hat.

„We’re still here.“ – „Not all of us.“ (Maggie & Deanna)

Fraglich bleibt, wieso niemand auf die Idee gekommen ist, das verdammte Tor zu bewachen oder zumindest zu schließen, nachdem der Ausbruch stattfand (Ja, Panik, I know, aber Maggie hätte da schalten müssen), wieso Maggie und Rosita und Co. teils gar nicht mehr groß gezeigt wurden, wie Wolves derart an der Mauer hochklettern können, wieso Maggie nicht geschossen hat aber vor allem, wie es Morgan derart schnell da hin geschafft hat und verdammt nochmal der Einzige vom A-Team war, der nachkam? Klar, die anderen müssen „Umnavigieren“, aber da nur einen hinzuschicken, wäre selten dämlich.

Ich weiß, welche Gruppe an Zuschauern diese Folge enorm zufrieden stellen drüfte, und welche nicht. Ich befindet mich vermutlich irgendwo dazwischen und wollte erst aus Trotz eine schwächere Bewertung abgeben. Gerade im Hinblick auf die deutlich kompaktere und künstlerisch wertvollere erste Folge. Aber am Ende muss man festhalten, dass es verdammt kurzweilig war und vor allem die Schock-Situation verdammt gut inszeniert worden ist. Die Verzweiflung und Angst der „alten Bewohner“ wurde treffend (wenn auch teils arg überzogen) demonstriert. Hier und da gab es aber eben auch wieder sagen wir mal Ungereimtheiten was Laufwecke, zurückgelegte Strecken, Persona-Aufeinandertreffen, etc. angeht. Carol war plötzlich überall, Morgan ebenso, andere gar nicht zu sehen und dass ein kleiner Junge darauf vorbereitet wird, sich im Schrank zu versperren, die komplette andere Belegschaft aber wie ein wilder Hühnerhaufen komplett unvorbereitet agiert, ist selten dämlich. Und der entschlossene Blick von Deanna im Truck – was sollte der? Hat sie was mit den Wolves zu tun? Wohl weniger. Hat sie in dem Moment selbst etwas in Sachen JSS gelernt? Dann wäre sie mit dem Blick reingerannt und hätte geholfen. So ganz weiß ich nicht, was mit dieser ins Leere laufenden Entschlossenheit anfangen soll. Vermutlich einfach „Rick und seine Leute sind die Richtigen, ich trete ab“.

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Positiv: Carol scheint ein Mensch zu sein – oder die Kühlflüssigkeit ihres Terminator-Kopfes ist undicht. Jetzt erst einmal „JSSFBP“! Just slice some freshly baken pie. Yummy!

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Bilder: AMC

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Beitrag von:
Montag, 19. Oktober 2015, 15:07 Uhr
ReviewThe Walking Dead
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8 Kommentare

  • Ich fand die Folge auch großartig inszeniert – ziemlich coole Perspektiven und sehr gute Schnitte. Da hat wohl jemand ein bisschen was vom Vater geerbt… :-)

  • Martschi

    Morgan war früher da weil er doch von Rick zurückgeschickt wurde um vom Tod des Antagonisten der ersten Folge zu berichten (Ich hab seinen Namen schon vergessen, jedenfalls der Typ der in die Wange gebissen wurde).

  • Kira
    Kira

    Ich fand die Folge auch gut, gerade, weil ich ebenfalls erwartet hätte, dass die zweite Folge vielleicht ein bisschen Ruhe in das Leben in Alexandria bringt. Umso besser fand ich es, dass dem Zuschauer diese Ruhe gar nicht erst gegönnt wird und es direkt wieder in die Vollen geht. Die von dir erwähnten Ungereimtheiten führen allerdings auch bei mir zum Punktabzug.

  • Uli

    Ich finde ja absurd wie viele Charaktere die Sendung inzwischen hat, kann sich das überhaupt noch irgendwer merken? Ich habe Enid am Anfang gar nicht erst erkannt und dachte sie gehört irgendwie zu den Wölfen. Weil wie sollen die denn über eine flache Wellblechmauer klettern, da brauchen sie doch mindestens ein Seil oder so? Aber das würde ja dann aufgeklärt… nicht.

    Wenn ich mir was wünschen dürfte, würde in der nächsten Folge die Hälfte der Charaktere verschwinden, die Staffel würde nur 8 Folgen beinhalten, aber in die würden die Macher doppelt so viel Sorgfalt investieren. One can dream…

  • Tobi-Wan-Kenobi

    Moin,

    mich wunderts das sich niemand fragt wer der Verräter ist der die Photos vom inneren von Alexandria gemacht hat oder habe ich was nicht mitbekommen?Ansonsten zwei echt geile Folgen.Bitte weiter so.

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