Unaufhörlich rollen die Walker-Wellen in Richtung Alexandria; nachdem zumindest wir Zuschauer letzte Woche eine Walker-Pause bekommen hatten, gingen die Macher von The Walking Dead mit „Thank you“ wieder in die Vollen. Die dritte Folge der sechsten Staffel setzte handlungstechnisch bei der Auftaktfolge an – klar, mit der Hupe. Das zersprengte Team um Rick und Glenn macht sich auf den Weg nach „Hause“, um das Hupen abzustellen und die Walker wieder auf den rechten Pfad zu locken. Diese Reise verläuft nicht ohne Opfer.
Und so wenig Rücksicht Rick und Michonne auf jene nehmen, die sich ihnen in den Weg stellen, so rücksichtslos gehen die Showrunner in dieser Folge mit dem Personal um. Ja, viele der oft arg- und ahnungslosen Alexandriner müssen dran glauben, und auch der Hauptcast muss Opfer bringen, mal wieder…
… bis dahin gelingt es Regisseur Michael Slovis, der zuletzt mit den ersten beiden Folgen der fünften Game of Thrones-Staffel von sich reden machte, eine unglaubliche Nähe zu den Figuren herzustellen. Wir Zuschauer sind immer unheimlich dicht dabei – bei Glenns Flucht durch die engen Straßen der verlassenen Vorstadt, bei Ricks Lauf über die Marathondistanz (Mindestens!) in Richtung Wohnmobil, bei Michonnes Verstecksuche in der Zoohandlung. Slovis lässt die Kamera immer direkt dabeisein, so dass man sich als Zuschauer mehr denn je als ein Teil der Gruppe fühlt. Auch bei den Übergriffen der Walker auf die Menschen ist man immer dicht dabei – sehr beklemmend, irgendwie.
Ganz starke Szenen hat wieder Rick, wie ich finde, gerade die ruhigen Momente im Wohnmobil. Wenige Momente zum Verschnaufen, zum zur Besinnung kommen… vorbei: Schon kommt der nächste Übergriff, dieses Mal sind es Menschen.
Und zum Schluss teile ich natürlich auch Ricks Verzweiflung. Ok, derweil er sich ärgern dürfte, dass der verdammte Motor nicht anspringt, frage ich mich, warum immer ein beschädigter Anlasser herhalten muss, um Spannung zu erzeugen – Punktabzug in der B-Note. Insgesamt aber natürlich wieder eine ganz starke Folge, die nahtlos an die Auftaktfolgen anschließt. So kann’s gerne weitergehen.
PS: Was ich als Soundtrack-Mann der sAWE-Redaktion natürlich noch loswerden muss: Die sechste Staffel hat irgendwie einen ganz neuen Sound bekommen, an vielen Stellen elektronischer und geräuschvoller – gefällt mir gut. Ich schaue/höre mir das noch ein paar Folgen lang genauer an und schreib‘ dann nochmal was dazu – vielleicht nach dem Mid-Season-Finale Ende November.
Bilder: amc
Ich bin sehr bestürzt über diese Folge. Nicht nur, dass auch die „erfahrenen“ Figuren sich mal wieder selten dämlich geben, der Glenn-Moment war derart unrühmlich, ich könnte kotzen. Und wieso kommt eigentlich niemand mehr auf die Innereien-Gestank-Tarnungs-Idee?!
Nicht spoilern, Maik! ;-)
Und wegen der Dämlichkeit – das war sicher das Adrenalin! :-)
Ich schließe mich dir an, Maik. Ich hab mich auch ziiiemlich aufgeregt über die dämlichen Entscheidungen einzelner Figuren. Das hat diese Folge leider etwas kaputt gemacht. Mit „dem Moment“ – um es spoilerfrei auszudrücken – bin ich auch nicht einverstanden. Habe aber eine Jon Snow-ähnliche Theorie :)
Ich denke auch, dass er ggf drunter lag, was aber auch dämlich wäre. Naja, abwarten.
Ja, das mit der fehlenden Innereien-Gestank-Tarnungs-Möglichkeit geht in die selbe Richtung der Logikfehler wie die, dass die Walker damals ja Menschen „erriechen“ konnten, aber man sich seitdem dennoch einfach hinter einer Tür oder unter einem Auto verstecken kann, ohne aufgespürt zu werden. Geschenkt, finde ich, mit solchen Fehlern kann ich persönlich gut leben und kann sie immer gut ausblenden.
Ich fand diese Folge eine der krassesten vom Spannungserleben überhaupt, was wahrscheinlich wirklich der Kameraführung und Regie zu verdanken ist (danke für die Analyse, wäre mir sonst nicht klar geworden).
Irgendwie hatte ich es im Gefühl, dass das nächste Opfer des Hauptcasts Glenn sein würde. Ich glaube nämlich nicht an ein glückliches Ende, das wäre dann doch zu unwahrscheinlich. Selbst wenn er drunter lag: die Beißer werden dann ja nicht sofort wieder verschwinden, wenn sie mit einem Körper „fertig“ sind. Spannender ist, ob das Wohnmobil beim nächsten Mal plötzlich anspringt (was ich etwas schwach fände), oder wie Rick sonst da rauskommt. Rick kann die Serie nämlich nicht entbehren, denke ich.
Da hast Du recht, Christoph, da müsste schon ein sehr glücklicher Zufall dabei sein, als dass man aus dieser Situation entkommen könnte, z.B. ein Gullydeckel unter ihm, durch den er raus konnte oder sowas. Und stimmt: TWD ohne Rick – schwierig. Ich fand die Figur und die schauspielerische Leistung am Anfang der Serie so schwach, fast schon nerviger als Andrea… ;-) Aber die Entwicklung bis heute ist einfach großartig.
Naja, wenn der Anlasser nicht zu laut war, dürfte der Van einfach nur ein kleines Hinderniss darstellen. Ist eben die Frage, wie gut sich Rick hinter einer Tür verstecken kann. ;) Problem ist eher, dass er die Horde ja nicht vorbei ziehen lassen will. Bleibt also spannend.
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