In der medialen und popkulturellen Welt beherrschen seit einiger Zeit zwei große Hypes in trauter Zweisamkeit den Planeten. Bei den Filmfans ist dies „Star Wars Episode VII“ und bei den Serienfans natürlich die Sherlock-Special Folge, welche im viktorianischen Zeitalter angesiedelt ist. Star Wars läuft seit Donnerstag, für die Specialausgabe von „Sherlock“ müssen wir uns noch ein wenig gedulden. Daher heute zur Überbrückung und als Teil des diesjährigen sAWEntskalenders ein paar investigative Fakten zum Erfolgsformat „Sherlock“. Habemus fun!
U-Bahn in London?!
Unter Umständen habt ihr euch schon mal gefragt, woher ihr die Schriftart kennt, die die Serie benutzt, wenn die Gedanken von Sherlock visualisiert werden. Unschätzbarer Vorteil zur Beantwortung dieser Frage ist, wenn man schon mal London besucht hat und die U-Bahn nehmen musste, denn überall prangt einem genau diese Schriftart entgegen, da sie von der London Underground benutzt wird. Und das auch nicht erst seit gestern, und denjenigen, die sich für die konkrete Schriftart interessieren, sei gesagt, die Schriftart firmiert unter der Bezeichnung Johnston Sans.
Und was war mit Matt Smith?
Umringt von tollen Schauspielern, spielt Benedict Cumberbatch dennoch in einer eigenen Liga. Und dies war wohl auch schon die beiden Autoren der Serie, Steven Moffat (Gewinner unserer Serien-Minds Umfrage) und Mark Gatiss, bewusst, als sie für sich entschieden, Cumberbatch oder Niemanden. Untätig waren Moffat und Gatiss aber nicht, denn während man Cumberbatch als einzigen Kandidaten zur Rolle des Sherlock vorsprechen ließ, hatten sie bei anderen Rollen große Auswahl. Unglaublich aber wahr, einer der potenziellen Kandidaten für die Rolle des Dr. Watson war Matt Smith, der auch absolut überzeugte. Unisono waren Moffat und Gatiss vom Schauspiel Smith überzeugt, allerdings sahen sie in ihm eher den Sherlock und nicht Dr. Watson, aber die Rolle war ja bereits vergeben. Und so musste sich Smith eine andere Hauptrolle suchen, die er dann ja auch als elften Doktor fand.
Unausgeglichen und schlecht drauf
Unheimlich unglücklich muss sich Martin Freeman gefühlt haben, als er vom ersten Vorsprechen nach Hause kam. Unstrittig dürfte sein, dass Martin Freeman ein toller Schauspieler ist, allerdings ist wohl auch einem tollen Schauspieler zuzugestehen, dass er mal einen schlechten Tag haben kann: ihm wurde die Geldbörse gestohlen. Und das wirkte sich nach Aussage von Moffat und Gatiss sehr negativ auf seine schauspielerische Leistung und seine grds. Stimmung aus, so dass man fast schon annehmen musste, dass Freeman eigentlich kein Interesse an der Rolle des Dr. Watson haben könnte. Unschwer zu erraten, da Freeman die Rolle schlussendlich bekommen hat, es gab ein zweites Vorsprechen und dabei konnte Freeman dann absolut überzeugen.
Unheimlich vergesslich!
Uninformierte Zuschauer der Serie werden es wahrscheinlich nur als „running gag“ einstufen, Kenner der Bücher aber dürften die Vergesslichkeit von Sherlock unter Umständen richtig einordnen können. Und was werte Leser, kann sich Sherlock nicht merken? Unser Meisterdetektiv hat Probleme mit dem Namensgedächtnis, aber auch nur im Bezug auf den Vornamen von Inspector Greg Lestrade. Und dieses „Problem“ hat seinen Herkunft in den Original-Büchern bzw. ist eine Referenz auf diese. Unser Inspector hat in den Romanen nämlich gar keinen Vornamen bzw. niemand kennt diesen vollständig, nur dass der Vorname mit dem Buchstaben G beginnt, ist in den Büchern bekannt. Und so hat man als Referenz zu den Original-Büchern die Nachnamen der zwei bekanntesten Polizeibeamten aus den Sherlock Holmes Romanen, G. Lestrade und Tobias Gregson, zu einer Figur zusammengeführt. Unverschämt gute Idee, oder?
Unbekannte Hausadresse?!
Untrennbar mit Sherlock verbunden ist der Mantel, die Mütze und eben die Hausadresse Baker Street 221b in London, nur die gab es zur Zeit Arthur Conan Doyles noch gar nicht. Um die damaligen Bewohner der Baker Street vor allzu viel Schaulustigen zu schützen, siedelte Arthur Conan Doyle die Wohnung von Sherlock Holmes in der fiktiven Hausnummer 221b an, weit entfernt von den damaligen Hausnummern. Und das funktionierte auch recht gut, bis die Baker Street wuchs und wuchs, Museen, Bars und kleine Cafes reihten sich aneinander bis die seinerzeit fiktive Hausnummer erreicht war, heute ist die Hausnummer 221 natürlich eines der beliebtesten Touristenziele Londons und Fotomotiv Nummer 1 für Sherlock Fans.
Unsere liebe Serienfamilie
Unter den beteiligten Schauspielern gibt es eine Menge verbandelter Figuren, auch und insbesondere im realen Leben. Und das fängt bei Benedict Cumberbatch an, geht über Martin Freeman und macht auch nicht hinter der Kamera halt: Sherlocks Eltern in der Serie sind auch im wahren Leben die Eltern von Benedict Cumberbatch, die Schauspielerin der späteren Frau von Dr. Watson, Mary Morstan, ist auch im wahren Leben die Lebenspartnerin von Martin Freeman, der Sohn von Steven Moffat spielte in „His Last Vow“ den jungen Sherlock Holmes, die Frau von Moffat ist ebenfalls in der Produktion der Serie involviert, der Ehemann von Mark Gatiss war als Rechtsanwalt in „The Reichenbach Fall“ zusehen und der Hund von Sherlock Holmes gehört eigentlich in den Haushalt von Martin Freeman.
Unbelievable: der gesamte Cast setzt familienbandentechnisch noch einen oben drauf, zu jeder Ausstrahlung einer neuen Folge in der BBC treffen sich alle an der Folge beteiligten Personen bei den Freemans und schauen sich gemeinsam die brandneue Folge an.
Ungeheuerliche Fähigkeiten?
Unvergleichlich ist Sherlock Holmes in seiner Fähigkeit, durch genaues Beobachten und schnelle Schlussfolgerungen, die sich Deduktion nennt, die Fälle in der Serie zu lösen. Unser Held nutzt zusätzlich eine weit verbreitete und sehr alte Methode, sich Fakten zu merken und bei Bedarf, diese wieder abzurufen: dem Gedächtnispalast oder auf englisch Memory Palace. Ursprünglich entstammt diese Methode aus der römischen und griechischen Antike und basiert auf der Methodik, Fakten in bildhafte und vorstellbare Dinge und Formen umzuwandeln und sich diese dann darüber einfacher merken und sich daran erinnern zu können, wenn man es benötigt.
Und was lernen wir dadurch: jeder kann ein Sherlock sein, man muss nur kräftig üben!
Und als Abschluss noch einmal eine Referenz!
Unter Umständen habt ihr euch über den modernen Dr. Watson und seine Kriegsverletzung auch schon gewundert. Uns wird in der ersten Episode der Serie, „A Study In Pink“, erzählt, dass Dr. Watson im Afghanistankrieg an der Schulter verletzte wurde, euch wird aber bestimmt aufgefallen sein, dass sich Watson hinkend durch die frühen Folgen bewegte und weniger, dass Watson über Schmerzen in der Schulter klagte. Und erklärt wird es mit posttraumatischen Belastungsstörungen und die wandernden Schmerzen seien Symptone eben dieser Störungen. Unglaubwürdig? Unglückliches Drehbuch? Unrechtmäßige Anschuldigung, werte Freunde!
Unsere Drehbuchautoren Gatiss und Moffat haben auch hier eine Referenz an die Original-Bücher eingebaut, denn in den Büchern wird anfangs gesagt, dass Watson im Zweiten Anglo-Afghanischen Krieg (1878 bis 1880) an der Schulter verletzt wurde, in einer späteren Geschichte ist es auf einmal eine schwere Beinverletzung. Unter den Gelehrten ist es nun strittig, ob es sich hierbei um einen Fehler Arthur Conan Doyles handelt oder um eine weitere Verletzung. Unabhängig davon haben die Autoren der Serie beide Verletzungen aufgenommen und verweisen damit klar auf die originalen Erzählungen – sofern man sie erkennt oder eben durch uns davon erfährt.
That´s it. Ist Euch der gesuchte Buchstabe beim lesen ins Auge gefallen? Bestimmt, oder? Habt ihr schon eine Ahnung, welches Zitat wir suchen? Wenn ihr noch am hadern seid, morgen geht´s schon weiter. Solltet ihr schon eine Ahnung haben und ein Zitat bei der Hand, auf die die bisherigen Buchstaben und Tipps zutreffen, dann nicht weiter warten und gebt euren Tipp ab. Ich drücke euch alle Daumen.
Fotos: BBC
Kommentiere
Trackbacks