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Es gab deutlich weniger Kündigungen als erwartet

TV-Aufreger der Woche: Amazon wird bei Prime Video noch mehr Werbung zeigen

5. Oktober 2024, 11:06 Uhr

Amazon will im nächsten Jahr bei Prime Video mehr Werbung schalten, da es keinen starken Rückgang der Abonnentenzahlen gegeben habe, seit Amazon vor acht Monaten Werbung auf seiner Prime Video-Plattform eingeführt habe. Damit seien die Befürchtungen der Topmanager zerstreut worden, es könne zu Gegenreaktionen seitens der Kund:innen kommen, erklärte Kelly Day, Vizepräsidentin von Prime Video International, gegenüber der Financial Times. In dem Artikel erklärt sie, dass es im Jahr 2025 eine steigende Zahl von Werbeplätzen geben werde. Damit wolle man sich auch weiteren Marken öffnen, auf Prime Video präsent zu sein.

TV-Aufreger-Amazon-Prime-Video-Werbung

Und der Markt, den Amazon über den eigenen Streamingdienst anbietet, ist groß: Insgesamt hat Amazon nach eigenen Angaben eine globale Anzeigenreichweite von etwa 200 Millionen – der durchschnittlichen potenziellen monatlichen Zuschauerzahl des werbefinanzierten Prime Video –, von denen mehr als die Hälfte in den USA liegt.

Amazon ist in einen hart umkämpften Markt für werbefinanzierte Streaming-Dienste eingestiegen – und war mit dem werbefinanzierten Angebot einen etwas anderen Weg gegangen als die Konkurrenz: Man stellte die Abonnenten automatisch auf den werbefinanzierten Dienst um – man musste schon als Nutzer:in aktiv werden, um dann mehr für einen werbefreien Dienst zu zahlen. Unter anderem die Verbraucherzentrale ist dagegen vorgegangen – wir haben hier darüber berichtet. Kelly Day sagte dazu gegenüber Financial Times: „Wir wissen, dass das ein etwas widersprüchlicher Ansatz von uns war. Aber … es ist tatsächlich viel besser gelaufen, als wir erwartet hatten.“ Die Vizepräsidentin sagte nicht, wie viele Kund:innen bereit waren, mehr für ihr werbefreies Angebot zu bezahlen; die Zahl solle aber unter der von einigen Analysten geschätzten Zahl von 20 Prozent liegen.

Die meisten konkurrierenden Plattformen, darunter Netflix, Max, Paramount+ und Disney+, haben in den USA ein werbefinanziertes Angebot zu einem niedrigeren Preis als Abonnements ohne Werbung eingeführt. Netflix und Disney+ haben das inzwischen auch bei uns in Deutschland etabliert. Kelly Day sagte gegenüber Financial Times, Prime Video sei zu Beginn des Jahres bewusst mit einer „sehr geringen Werbelast“ gestartet – zum Beispiel ohne Werbeunterbrechungen mitten in einer Sendung. Dies sei ein „sanfter Einstieg in die Werbung gewesen, der die Erwartungen der Kunden hinsichtlich des Werbeerlebnisses übertroffen hat“. Sie sagte auch, dass die „Abwanderungsrate viel, viel geringer war als erwartet … wir haben nicht wirklich eine starke Abwanderungs- oder Kündigungswelle erlebt“.

Amazon wird in Zukunft übrigens nicht stumpf irgendwelche Spots ausspielen, sondern sozusagen Mehrwerte bei den Clips bieten. Es wird wohl interaktive und „einkaufbare“ Werbeformate für Prime Video geben. Was heißt das? Zuschauer:innen können einen Artikel in ihren Einkaufswagen legen oder mehr über eine Marke erfahren, indem sie einfach auf ihre Fernbedienung klicken oder ihr Mobilgerät scannen, ohne Sendungen auf dem Streaming-Dienst verlassen zu müssen. Amazon kann so Werbung auf dem eigenen Streamingdienst Prime Video auf seiner eigenen Einzelhandelsplattform in Verkäufe umwandeln. Das können Netflix & Co. nicht.

Ich persönlich komme mit dem Werbeaufkommen bei den Streamingdiensten gut zurecht. Die Menge hält sich in Grenzen, nur hier und da nervt es mal, wenn ständig die gleiche Werbung kommt. Ich habe das hier in einem separaten Beitrag einmal thematisiert und meinen Selbstversuch dargestellt. Mehr Werbung wäre für mich schon ein Problem, es sei denn sie wird über einen kreativen oder mehrwertigen Ansatz ausgespielt, wie Amazon es hier andeutet. Wie würdet Ihr es halten?

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Samstag, 5. Oktober 2024, 11:06 Uhr
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