Erst neulich gab es hier im Blog einen sich aufregenden Kommentar zum Verhalten der DFL, in dem ich auch ausblickend auf die angelaufene TV-Rechtevergabe eingegangen bin, jetzt weiß dieses Thema direkt den nächsten Aufreger-Beitrag zu befeuern. Es geht um die mediale Verwertung von vier Saisons ab der Spielzeit 2025/2026, also ab dem Sommer nächsten Jahres. Dann soll es wohl so sein, dass Medien ein verstärktes Picking-Recht erhalten könnten. Bedeutet: Sie haben noch mehr Einfluss darauf, wann welche Partien separat auf den Einzelspiel-Spots laufen. Die sind für Sender und Werbetreibende natürlich besonders interessant, da diese ungeteilte Aufmerksamkeit bedeuten. Entsprechend möchte man dort natürlich die großen Vereine laufen haben – vor allem den FC Bayern München und Borussia Dortmund, die in der Regel am meisten Fans vor die Bildschirme bzw. an die Geldbeutel für die Abo-Zahlung heranziehen.
Nun ist es so, dass gerade diese Vereine in der Regel auch international spielen und eh schon viele Sonntagsspiele bestreiten. Diese Saison sind es bis zum bislang final terminisierten 30. Spieltag jedoch bereits elf respektive zwölf Partien, die am einstigen Fußball-typischen Anstoßzeitpunkt um 15:30 Uhr am Samstag stattfinden. Hinzu kommt zumindest noch der 34. Spieltag, an dem alle Partien gleichzeitig laufen. Wenn es ganz hart kommt, sollen es in Zukunft ggf. nur noch acht pro Saison sein. Das bedeutet, dass nicht einmal ein Viertel der insgesamt 34 Partien zur großen Konferenz stattfinden würde. Teilt man Bayern und den BVB (als prominente Beispiele) noch auf, käme man zwar auf „immerhin“ 15 Spieltage (solange der 34. gleich bleibt), was aber auch nicht einmal die Hälfte ausmacht. Und man hätte bis auf den letzten Spieltag nie FCB und BVB parallel. Dafür aber viele Konferenzen, in denen Darmstadt gegen Wolfsburg und Hoffenheim gegen Mainz spielen (tauscht gerne mit anderen Vereinen aus, die dann ggf. in der Liga spielen). So wird es dann auch schwer, mit der Auslandsvermarktung der Bundesliga als Premium-Produkt, liebe DFL. Geschweige denn von Leuten, die neben ihrem Lieblingsverein ganz gerne Samstagnachmittag die Konferenz geschaut haben. Die wird so leider immer unattraktiver.
Noch bleibt das alles lediglich eine Möglichkeit, aber klar ist, dass DFL und Vereine die Übertragung von Spielen kostbarer machen wollen, um mehr garantierte TV-Gelder zu erhalten. Das bedeutet für uns Fans leider zumeist, eine unangenehmere und letztliche teurere Möglichkeit, den Fußball zu verfolgen. Da muss man letztlich schon auf einen Big Player wie Amazon oder Apple hoffen, der die Funktion des Retters in der Streaming-Not einnimmt und sich zumindest alle Rechte schnappt, damit man nur noch bei einem Anbieter sein muss. Die Single-Buyer-Klausel wurde nämlich für diese Ausschreibung wieder gestrichen.
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