„Moe’s Taverne“ in Springfield ist um einen Stammgast ärmer – die Macher von „The Simpsons“ haben in der aktuellen Folge eine Figur sterben lassen, die seit der 1. Staffel (in der Folge „Homer Odyssey“ von Januar 1990) zum Ensemble gehört – Larry Dalrymple. Klar, es ist keine Hauptfigur, aber irgendwie gehörte Larry in Moes Bar zum Inventar, neben Moe selbst sowie Barney Gumble, Lenny Leonard, Carl Carlson und Sam.
In der Folge „Cremains of the Day“ der 35. Staffel (765. Folge der Serie) stirbt Larry – natürlich in der Taverne. Das bringt die Stammgäste von „Moe’s Taverne“ zusammen: Homer, Moe, Lenny und Carl machen einen Ausflug, um Larrys Asche zu verstreuen (merkwürdigerweise ist Larrys bester freund Sam nicht dabei). Auf der Tour zu einem Wasserfall, den sie auf einem Foto in Larrys Tagebuch entdeckt haben, stellen die Freunde fest, dass sie nicht wirklich viel über Larry wussten. Larrys Mutter erzählt ihnen, dass er die Leute aus Moes Kneipe als seine „besten Freunde“ bezeichnet hatte. Sie bittet Homer und die anderen, ein paar „schöne Erinnerungen“ zu Larry mit ihr zu teilen. Also erzählen sie eine erfundene Geschichte über das Angeln. Das Foto des Wasserfalls stellt sich später als Teil einer Werbung heraus – für Duff-Bier natürlich.
Die eingefleischten Fans sind natürlich einigermaßen getroffen von der Entwicklung. Dass die Entscheidung nicht leichtfertig getroffen wurde, erklärte Tim Long, Co-Executive Producer, im Nachgang zur Folge: „Es tut mir leid, wenn einige Fans verärgert sind, aber wir wollten Larrys Tod wirklich nutzen, um zu zeigen, dass selbst alle Menschen in unserem Leben Würde und Wert haben und dass wir wirklich niemanden als selbstverständlich betrachten sollten. Was ich an dieser Episode besonders finde, ist, dass es erst Larrys Tod brauchte, um Homer und seine Freunde dazu zu bringen, ihn – und einander – wertzuschätzen.“
Bilder: 20th Century Fox
Für mich ist es schwierig den Tod von Larry einzuordnen, da mir jetzt 10(?) Staffeln fehlen und ich gar nicht weiß wie die Stimmung bzw. der Ton in den aktuellen Folgen so ist. Grundsätzlich muss man aber anerkennen, dass es eine wichtige Botschaft ist die damit gesendet wird. Und ganz ungewöhnlich ist es für die Simpsons auch nicht (Maude, Edna).
Außerdem wollten die Simpsons vielleicht auch nur mal wieder in die Schlagzeilen ;-)
Maudes Tod war „nötig“ (habe gerade keine bessere Formulierung parat) für Neds Charakterarc und spielt bis heute eine Rolle in Neds Leben, hat halt Relevanz und ergibt Sinn für die Simpsons. Ednas Tod hatte den einfachen Grund, dass die Synchronsprecherin starb und es war eine nette Geste an sie, ihren Charakter für dessen Vertonung sie sogar einen Emmy bekam, mit sterben zu lassen. Kam für meinen Geschmack auch etwas plötzlich und hat nur wenige Relevanz für die nachfolgenden Folgen gehabt, aber war irgendwo doch sinnvoller als Larrys Tod.
So wie ich die Simpsons in den letzten Jahre mitbekommen habe, fiel es den Produzenten die Entscheidung ziemlich einfach. Ein Blick auf die übervolle Brieftasche und schon konnte festgestellt werden, dass mehr Geld für eine neuere größere Brieftasche benötigt wird. Siehe das ganze „Apu“-Thema. Ja, man kann sich kritisch darüber Gedanken machen ob es sinnvoll ist, Charaktere von Sprechern anderer ethnischer Herkunft sprechen zu lassen, aber der Umgang und die Reaktionen darauf weil sich ein Comedian davon in seiner Herkunft angegriffen fühlt, war und ist eine Überreaktion, weil man hier Umsatzeinbußen befürchtet hat.
Aber hey, es gibt schließlich keine schlechte Werbung, da kann man auch mal für eine Folge die wahrscheinlich überhaupt keine Relevanz für zukünftige Folgen haben wird, einen Charakter sterben lassen.
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