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TV-Aufreger-Kino

Der Geruch von zerlaufener Butter auf frischem Popcorn. Bunte Filmplakate, die Lust auf den neusten Blockbuster machen. Rein in den Kinosaal und für ein paar Stunden in eine andere Welt eintauchen. Ja, das Kino löste trotz Netflix & Co. etwas Besonderes in mir aus – bisher.

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Der Griff zum Smartphone

Klar, bei einer spannenden Szene oder einem komplizierten Handlungsstrang fragt man schon mal gerne die Begleitung, was da gerade passiert ist. Und auch das Rascheln von Popcorn und Snacks gehört doch irgendwie dazu. Aber darum geht es mir bei diesem Aufreger nicht. Denn seit einiger Zeit beobachte ich ein nerviges Phänomen: Leute, die während des Films auf ihr Handy schauen, um Instagram zu checken. Kumpels, die laut über das letzte Wochenende quatschten. Jugendliche, die während der spannendsten Szene im Film ein Selfie mit Freunden machen oder zusammen lautstark den Saal verlassen – und leider wieder zurückkommen.

Wer jetzt meint, dass das bestimmt „respektlose Jugendliche“ sind: Das waren nicht nur junge Leute. Auch in meiner Generation Ü30 scheint etwas über die Jahre verloren gegangen zu sein. Ist es die Faszination zum Film? Die Konzentrationsfähigkeit, ein paar Stunden auf die Leinwand zu schauen? Ist es der Respekt gegenüber anderen Menschen im Kinosaal? Oder ist es doch die Kontrolle über Testosteron, während der Schwarm nebenan sitzt?

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Social Media führt zu Associal Society

Passend dazu gab es zuletzt viele Ausschreitungen bei Kinovorführungen zu „Creed III“, die Kinosäle verschmutzt zurückließen und bei denen teilweise sogar die Polizei anrücken musste. Als Ursache wird dabei ein TikTok-Trend vermutet. Aber ist das wirklich der alleinige Grund für Störungen im Kino?

„Man geht nicht bloß ins Kino, um sich Filme anzusehen. Man geht vielmehr ins Kino, um mit zweihundert Menschen zu lachen und zu weinen.“ – John Naisbitt

Wie Kino in Zukunft ungestört genießen?

Obwohl gerade nach der Pandemie die Lust auf Kino größer denn je war, schwindet diese mittlerweile wieder etwas. Gestern war ich im Film „Cocaine Bear„, bei dem der kokainsüchtige Bär wahrlich nicht der Gestörteste im Kinosaal war. Möchte ich mich wirklich während des Films innerlich aufregen und kann so das Geschehen auf der Leinwand gar nicht mehr genießen? Aber auf Kino verzichten möchte ich auch nicht. Hilft es, wenn ich die Leute direkt darauf anspreche, die anderen bitte nicht zu stören? Vermutlich nicht. Aber was ist dann die Lösung? Ausschließlich in Arthaus-Filme gehen, ist jedenfalls keine. Denn zwischendurch ist auch ein actionreicher Blockbuster immer einen Besuch wert ‒ 2023 kommt schließlich auch „Guardians of the Galaxy Vol. 3“. Und den möchte ich auf keinen Fall zwischen Selfie-Teens und Quatschbären verbringen.

Wie seht ihr das? Bin ich zu sensibel oder nerven euch Störungen im Kino auch so sehr? Schreibt es in die Kommentare!

Beitrag von:
Sonntag, 16. April 2023, 15:49 Uhr
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8 Kommentare

  • Kira
    Kira

    Ich fühl mich von sowas leider auch immer sehr gestört und kann das nur schwer ausblenden. Was mich besonders nervt, ist, wenn Leute schon eine Sekunde nach Filmende aufspringen und sich an mir vorbeiquetschen, um den Saal zu verlassen. Da ist gerade der Abspann gestartet (den ich mir als eine der einzigen tatsächlich auch immer bis zum Schluss anschaue – und mir dann eins ins Fäustchen lache, wenn nach dem Abspann noch eine Filmszene kommt, die alle Voreiligen dann verpasst haben) und das Saallicht ist noch nicht mal wieder an und alle rennen los, stehen im Weg, machen ihre Taschenlampen an, um nichts zu vergessen und den Weg zu finden. 3 Minuten länger sitzen bleiben ist jetzt nicht zu viel verlangt, oder? Ich kann mich da richtig reinsteigern, lasse mir dadurch aber trotzdem nicht den Spaß am Kino verderben. Es ist und bleibt einfach etwas Besonderes. „Mainstream-Kinoketten“ meide ich aber trotzdem – allein schon, weil ich Filme immer im Original sehen möchte und das Angebot da begrenzt ist. Aber ein bisschen gehört das sich-über-andere-Aufregen vielleicht auch zum Kinoerlebnis dazu – genau wie das gemeinsame Lachen und Staunen.

  • Erdbeerfeldbewohner

    Und das sind alles Gründe warum ich schon so lange nicht mehr in Kino war. Mal abgesehen von dem immer schlechter werdenden Angebot.
    – schlechte Filme
    – viel Werbung
    – Sau teuer
    – Krach (Nachos, Popcorn, Gelaber,…)
    – je nach Saal Probleme mit großen Leuten vor einem
    – schlechte Gerüche drum herum
    – getrete gegen den Sitz
    – dreckiger Kinosaal der nur halbherzig gefegt wurde

    Am Ende vom Abend bin ich genervt und habe für einen schlechten Film (mit mega Trailer) für 2 Personen 50€ Aufwärts gelöhnt.

    Wenigstens hat sich dieser 3d Wahn gelegt. Teilweise gab es ja nix anderes mehr.

  • Holden

    Ist leider kein neues Problem, aber es wird scheinbar immer schlimmer und es ist interessant, wie wenig sich die Kinoketten dagegen sträuben, etwas dagegen zu tun. Man sollte meinen, gerade nach den Coronaschließungen und der Beinahnormalisierung von „Premium Streams“, also der zeitgleichen VÖ von neuen Filmen im Kino und im Stream, hätten sich die Betreiber die Kritik der letzten Jahre zu herzen genommen und würden vielleicht einfach mal das Handyverbot durchsetzen, so wie es etwa gewisse Nerdkinos in den USA tun. Aber nö, die Kinos so: „Hey, wollt ihr zurückkommen? Alles so beschissen wie bisher!“ und die Zuschauer dann: „Klar, bitte macht es doch noch schlechter!“

  • Mario

    Hier in der Gegend gibt es tatsächlich diese Extreme nicht, allerdings gehe ich auch immer seltener ins Kino.
    Die hohen Preise und immer schlechteren Filme halten mich davon ab.

    Die Industrie wird dagegen sicherlich nichts machen, denn jeder Kunde ist ein zahlender Kunde und die Menschen, die die Schweinerei wegmachen, stehen ganz unten in der Nahrungskette.

    Ich denke, wenn man sieht, wie schnell die Filme im Stream landen, ist hier sowieso schon jedes Kino angezählt.

    Es ist wie im wahren Leben, die breite Masse scheint es in Ordnung zu finden oder macht mit …

  • Kann dir da nur beipflichten. Vor allem verstehe ich nicht, wieso so viele darüber meckern, wie teuer es doch ist und wie schlecht die Filme sind, dann aber doch reingehen und es eben nicht wertschätzen. Wenn ich viel Geld für etwas ausgebe, will ich doch auch zumindest was davon haben. Über den Film, das schlechte Popcorn oder die Preise kann man sich doch genügend vor und nach dem Film beschweren und wenn ich unbedingt aufs Handy schauen muss, gehe ich halt raus!

    Rücksichtslosigkeit ist generell ein gesellschaftliches Problem unserer Zeit, finde ich. :(

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