Ja, ich bin spät dran. Zum 1. Juli wurde mittels einer Gesetzesänderung die Buchung eines Kabel-TV-Anschluss auf die Mietenden gelegt. Das ist an sich eine super Sache, da so alle Leute frei entscheiden können, ob und wo sie ihr Kabelfernsehen beziehen wollen. Man zahlt ein paar Euro weniger Nebenkosten und kann sich nun überlegen, ob es das gute alte Fernsehen denn noch braucht. Die ganze Wechselgeschichte selbst war aber… naja. Chaotisch. Zumindest bei uns.
Mitbekommen: ja, Informiert: nein
Die Werbekampagnen hatten es bereits seit Monaten heraus posaunt, dass wir zu Juli wechseln dürfen. Soweit, so bekannt. Aber damit das geht, muss ja erst der alte Anschluss gekündigt werden. Bei meiner Oma hat der Vermieter das beispielsweise bislang verpennt, so dass sie noch Kabel-TV bezieht, das dann eigentlich nicht mehr auf ihre Nebenkosten geschlagen werden darf. Doof nur: Weil da noch ein Anschluss ist, kann sie gar nicht selbst aktiv werden und etwas Neues buchen.
Bei uns kam als erste Info direkt mal eine Kündigung. Von Vodafone für eine Smartcard, die wir bereits direkt separat zugebucht hatten, um private Sender in HD sehen zu können. Da das in gewisser Weise zum vorher im Haus über die Vermietung bereitgestellten Vodafone-Anschluss in Verbindung statt, wurde der auch einfach mal aufgekündigt. Erst Wochen später gab es einen Aushang im Flur, dass die Hausgemeinschaft empfiehlt, zum lokalen Anbieter ANTEC zu wechseln, der fortan das Hoheitsrecht über die Zentralanschlüsse hat (man kann aber auch woanders hin). Da die auch für die Einrichtung der Glasfaserboxen zuständig waren, gab es dann auch irgendwann ein Anschreiben im Briefkasten. Okay, ANTEC also?
Fehlinformiert
Letztlich ist mir das egal, wie der Anbieter heißt. Wir sollten sogar etwas weniger als bisher zahlen, also wieso nicht? Auf der noch in den 2000ern hängengebliebenen Website habe ich mich darüber informiert, ob der Kabel-Anbieter denn auch alle Sender anbietet, die ich schauen möchte. Ja, selbst die Privaten in HD gehen – halt nur über Pay-TV-Zulage. Klar. Dass man heutzutage überhaupt noch für Basis-HD (und nicht etwa UHD) zahlen muss, ist ein anderes Aufreger-Thema…
Nun habe ich persönlich einen großen Fehler begangen (weshalb dieser Aufreger auch gewisser Weise auf mich abzielt): Ich habe dem Dokument vertraut. Zwischendrin hatten wir darüber nachgedacht, zu Magenta TV oder anderen reinen Streaming-Anbietern zu gehen. Aber da ich auch Sky-Kunde bin, wollte ich nicht mehrere Boxen rumstehen haben, zwischen denen ich (mit diversen Fernbedienungen) wechseln muss. Also statt Kabel-TV über Vermieter, private in HD direkt über Vodafone und Sky hätte ich dann nur noch ANTEC und Sky. Klingt gut! Ist es aber nicht.
Was läuft denn nun (schief)?
Und dann kam der 1. Juli an und ich checkte den Fernseher. Es lief alles wie vorher. Also, außer die privaten HD-Sender. Aber das war mir ja klar. Also nahm ich Kontakt mit Sky auf, um die freizuschalten. Aber nichts da – können die nicht. Ich solle mich doch an den Kabel-Anbieter wenden. Prompt den angerufen, der meinte das geht nicht über Sky. Mein Einwand, dass das aber ja auf der Homepage steht, wurde mit „es gibt auch Kund:innen, bei denen geht das“ abgewiegelt (Sky gibt aber an, das ausschließlich für Satellit-Empfang anzubieten). Also habe ich auf mein Sonderkündigungsrecht gepocht, was auch auf taube Ohren stieß. Angeblich gäbe es ja den Basis-Service, also keine Chance. Vertragslaufzeit: Mindestens 24 Monate.
Eine Möglichkeit gäbe es aber, wie ich über ANTEC an die Privaten in HD käme. Über die Telekom. Dann bekäme ich eine separate Box zugesandt. Genau das, das ich nicht wollte. Dann hätte ich das auch direkt für weniger Geld buchen können, statt einen amateurhaften Lokal-Anbieter zu wählen. Nun testen wir also aus, wie viel SD-TV wir uns zumuten können. Auf meine schriftliche Kündigung über die Website habe ich bislang keine Rückmeldung erhalten und aktuell schafft das System es nicht einmal, mein Passwort zurückzusetzen. Ich fürchte, das wird nicht der letzte Aufreger für mich mit diesem Anbieter gewesen sein…
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