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Elin kommt zum 50. Geburtstag der Serie

TV-Kolumne: „Sesamstraße“ bekommt eine neue, inklusive Bewohnerin

26. März 2023, 08:08 Uhr

In die „Sesamstraße“ zieht eine neue Bewohnerin ein. Die Puppe heißt Elin, das Mädchen ist sieben Jahre alt – und nutzt einen Rollstuhl. Erstmals in der 50-jährigen Geschichte der Kindersendung verstärkt damit ein Charakter mit einer Behinderung das deutsche Puppen-Ensemble – ein tolles Signal und längst überfällig.

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Wobei man direkt ergänzen muss: Bunt und vielfältig war die „Sesamstraße“ schon immer: Monster und Menschen aller Haut- und Fellfarben sind hier zu Hause. Und schon früher haben die Macher der Kindersendung in der „Sesamstraße“ Kinder mit Behinderungen vorgestellt. Jetzt wird aber auch die Puppenwelt inklusiver. Der NDR beschreibt Elin in der Vorstellung als mutig und schnell im Kopf. Unterwegs ist sie mit ihrem Rollstuhl. Er ist für Elin ein Hilfsmittel, das zu ihrem Alltag einfach dazugehört. Stefan Kastenmüller, General Manager Sesame Workshop Europe, ergänzt: „Mit Elin zieht ein technisch und handwerklich interessiertes Mädchen in die Sesamstraße ein, die den deutschen Kindern zeigt, dass der Rollstuhl in keinster Weise ein Hindernis ist, schlau, stark und mit viel Freude aufzuwachsen.“

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Der neue Charakter wurde von der NDR Redaktion „Sesamstraße“ in Zusammenarbeit mit dem Sesame Workshop entwickelt. Der NDR produziert die deutsche „Sesamstraße“ und kooperiert dabei seit 50 Jahren mit dem US-amerikanischen Sesame Workshop. Gebaut wurde Elin von der Jim Henson Company für den Sesame Workshop. Der Rollstuhl stammt aus den NDR Werkstätten. Gespielt wird die Puppe von Iris Schleuss und der Handspielerin Charlie Kaiser. Der Anstoß für Elin kam vom Gleichstellungsbeauftragten im NDR, René Schaar. Das Entwicklungsteam war von der Idee geleitet, dass es für alle Kinder gleichermaßen wichtig ist, sich in der „Sesamstraße“ repräsentiert zu sehen. Menschen aus der behinderten Community waren am Entwicklungsprozess beteiligt, um sicher zu stellen, dass die Figur realistisch und glaubwürdig ist, wie René Schaar erklärt: „Elin nutzt den Rollstuhl, weil sie nicht so gut laufen kann. Doch dieser Aspekt soll nicht zu sehr dominieren. Denn behindert zu sein, ist nur ein Merkmal von ganz vielen, die Elin ausmachen. Als NDR sind wir aufgefordert, das Potenzial behinderter Menschen sichtbar zu machen und zur Aufgeschlossenheit ihnen gegenüber beizutragen. Elin hilft uns auf diesem Weg.“

Ein richtiger Schritt, wie gesagt, was auch Christian Specht, seit 2017 der erste Mensch mit Behinderung im Vorstand der Lebenshilfe, in seiner taz-Kolumne unterstreicht: „Das finde ich gut. Aber es gibt auch noch sehr viel zu tun. Ich finde, dass man auch noch andere Menschen mit Behinderung zeigen sollte. Bei meiner Geburt gab es zum Beispiel ein Problem mit dem Sauerstoff, deswegen habe ich eine geistige Behinderung. So jemanden könnte man auch in der Sendung zeigen. Und man kann auch noch andere Leute mit Behinderung fragen, was sie sich für Figuren wünschen.“

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Neuer Charakter für die „Sesamstraße“: Das ist Elin

Elin ist sieben Jahre alt, sie interessiert sich für Technik und mag Zahlen. Vor allem bastelt sie gern und findet oft eine überraschende Lösung für Probleme. Elin ist mutig und selbstbewusst. Sie würde sich sogar zutrauen, ein Dreirad zu reparieren. Wenn es kniffelig wird, gibt Elin nicht so schnell auf. Aber sie wird zunehmend ungeduldig und die Dinge gelingen ihr dann nicht so, wie sie es sich vorgestellt hat. Wenn Elin in ihre Basteleien vertieft ist, ist sie kaum mehr ansprechbar. Dann passiert es ihr, dass sie sich verhaspelt und Worte auf lustige Weise vertauscht. Überhaupt spricht sie oft schnell, um ihren Gedanken hinterherzukommen. Ihr bester Freund ist Elmo. Zu sehen sein wird Elin in den neuen Folgen der „Sesamstraße“ ab Herbst 2023 in der ARD Mediathek, auf KiKA, im NDR Fernsehen und auf sesamstrasse.de – eine gute Gelegenheit, auch mal wieder in die „Sesamstraße“ reinzuschalten.

Bilder: NDR/Thorsten Jander

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Sonntag, 26. März 2023, 08:08 Uhr
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