Wie haben alle auf Two and a Half Men geschimpft, als Ashton Kutcher in der 9. Staffel als Walden Schmidt in die Fußstapfen von Charlie Sheen getreten ist. Ich persönlich habe mir nie viel aus der Serie gemacht, weshalb mir der Wechsel relativ egal war. Um ehrlich zu sein, mochte ich Ashton viel lieber als den durchgeknallten Sheen… aber das ist Ansichtssache, denn eigentlich war der heimliche Star der Serie schon immer Jon Cryer aka Alan Harper. Ohne seine außerordentliche Schauspielleistung wäre die Serie meiner Meinung nach eh schon vor langer Zeit den Bach runtergegangen. Mittlerweile wurde aus dem Bach aber ein reißender Strom und das Ende war für viele eine Erlösung. Eine erfrischende Erlösung! Ich habe selten soviel gelacht, wie in diesem Serienfinale. Warum? Ich liebe es, wenn sich Schauspieler und Serien selbst auf die Schippe nehmen und offensichtliche Botschaften „versteckt“ über die Metaebene projizieren.
Inhalt der Folge:
Ich selbst habe die 12. Staffel noch nicht gesehen und mir nur das Finale zu Gemüte geführt, das tut der Sache aber keinen Abbruch. Gleich zu Beginn der Doppelfolge sehen wir, dass der totgeglaubte Charlie ganz offenbar am Leben ist und von der verrückten Rose gefangen gehalten wird. Schnitt. Alan erhält ein Schreiben, das besagt, dass Charlie noch 2.5 Millionen Dollar (Achtung: 1. Anspielung auf 2.5 Men…) ausgezahlt bekommen soll. Der geldgeile Alan will sich die Tantiemen unter den Nagel reißen, bekommt das Geld aber nur im Austausch einer Todesurkunde. Diese ist jedoch nicht auffindbar und Alan merkt langsam, dass Charlie womöglich noch am Leben ist. Diesen Umstand bestätigt ihm Rose, als Charlie aus ihrem Keller flüchten konnte. Es folgt eine Episode mit viel Hektik und noch mehr Metakomik, die daraus resultiert, dass Charlie sowohl Alan als auch Walden tot sehen will, denn sie haben „einfach ohne ihn weitergemacht“…
The Meta-Show begins:
Alan: „Charlie passed away four years ago. […] He’s irreplaceable…“
Evelyn: „Why are you here?“
Walden: „You know what? I’ve been asking myself that since day one.“
Evelyn: „Charlie is still alive.“
Bertha: „I knew it. Alan, if you move out and Charlie stays here with Walden. I believe, that we can keep this going for another five years.“
Abgesehen von diesen kleinen Subtexten, hat Arnold Schwarzenegger den Vogel abgeschossen. The Governor himself? Ähm ja… seht ihn euch selbt an:
Im Anschluss bekam auch noch der verloren geglaubte Sohn einen Auftritt. Sehr nett von Angus T. Jones, noch einmal für das Finale zurückzukehren. Dafür bleibt auch er nicht vor den Sticheleien dieser Folge verschont:
Walden: „Wow. That’s amazing, that you made so much money with such stupid jokes.“
Neben Jake und Arnie durften außerdem noch sämtliche verflossenen Frauen von Charlie nicht fehlen und auch Jon Stamos und Christian Slater haben ihre Gesichter in die Kamera gehalten. Nur ER hat gefehlt, Charlie Sheen hat es nicht für nötig gehalten, sich in der letzten Folge blicken zu lassen. Alles was wir von ihm sehen ist dieses hässlich animierte Alter-Ego:
Flammt am bitteren Ende doch noch einmal kurz die Hoffnung auf eine Rückkehr von Charlie auf, wird der Zuschauer schnell enttäuscht, wenn er mit einem Körperdouble vorlieb nehmen muss – zum Glück nicht lange. Wie das Ganze und vor allem die allerletzte Szene von Two and a Half Men aussieht, zeigt dieser Ausschnitt:
Fun Fact:
Der Produzent Chuck Lorre, der auch für The Big Bang Theory verantwortlich ist, veröffentlicht stets am Ende einer Folge für eine Sekunde einen persönlichen Kommentar. Diesen möchte ich euch für die letzte Folge von Two and a Hald Men nicht vorenthalten:
Ich danke dir Chuck. Zum einen danke ich dir dafür, dass du Charlies Hirngespinst „The Harpers“ im Keim erstickt und zum anderen Two and a Half Men endlich zum Ende gebracht hast. Selbst diejenigen, die mit dem Einstieg von Ashton ausgestiegen sind, könnten mit diesem Ende ihren Spaß haben. Ich fühlte mich jedenfalls unterhalten und das ist doch das Wichtigste.
Schöne Zusammenfassung. So muss man es nicht sehen. ;) Ich konnte noch nie begreifen, wieso diese stumpfe Comedy derart erfolgreich ist und lang läuft. Aber das scheint man ja wenigstens selbst irgendwie zu begreifen und die Selbstironie macht die Sendung beinahe sympathisch. :)
Danke, Nicky!
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