Uh, endlich kann ich mal von unserem neuen Umfrage-Tool hier im Blog Gebrauch machen! Diese Woche bin ich nämlich mit dem Team-internen „Poll der Woche“ dran, den wir mittlerweile aber größtenteils über unsere Social-Media-Kanäle spielen. Heute möchte ich aber euch hier im Blog fragen, wie ihr zur Entwicklung der Serien bei Netflix steht?
Hat sich die Serienqualität von Netflix Originals verändert?
Vor einigen Tagen habe ich in einem Fußball-Forum(!) eine interessante kleine Nebendiskussion mitbekommen. Dabei wurde der Vergleich zur Entwicklung von Film- und Serienproduktionen auf Streaming-Plattformen herangezogen. Die eine Seite meinte, das sei alles immer schlechter geworden in den letzten Jahren, die andere, dass es besser geworden sei. Was meint ihr? Weiter unten gibt es die heruntergebrochene Umfrage zum Abstimmen, hier aber erstmal die meiner Meinung nach gegebenen Standpunkte. Weil Netflix der am längsten etablierte große Player ist, habe ich den Fokus mal darauf gelegt (sonst kämen zu viele andere Parameter ins Spiel).
„Der Produktions-Standard ist viel höher!“
Natürlich sind „Orange is the New Black“ und „House of Cards“, die 2013 als erste große Schlachtschiffe der Netflix Originals aufkamen, absoluter Kult. Damals gab es eine Hand voll Netflix-Serien, die fast alle originell und für den damaligen Serienmarkt besonders waren. Das liegt aber eben auch daran, dass es weniger derartige Produktionen zu sehen gab. Seitdem hat sich viel getan – auch, was die Produktionsqualität als solche anbelangt. Netflix hat auch mehr Budget für Produktionen, so dass im Schnitt betrachtet deutlich schönere und besser gemachte Serien zu sehen sind, die zudem noch mit mehr hochrangigen Namen besetzt sind.
Auch gibt es insgesamt einfach mehr zu sehen. Klar ist da auch viel Mist dabei, aber anstatt wie 2013 zwei tolle Serien zu haben, gibt es jetzt im Jahr eben deutlich mehr als zwei tolle Serien zu sehen. Anteilig ist das vielleicht weniger, insgesamt gesehen hat man aber deutlich mehr Besseres zu schauen als damals!
„Masse statt Klasse…“
„Mehr schauen“ ist schon richtig, aber wird es wirklich besser?! Galten die ersten Landes-spezifischen Originals noch als große Erwartungen, bei denen viel Fokus auf eine besondere Story und vernünftige Umsetzung gelegt wurde, wirkt es mittlerweile, als würde Netflix jedes Script kaufen, das ihnen vorgelegt wird. Hauptsache Content! Viele exklusive Serien, die die Leute dazu bringen, die Plattform zu nutzen. Darunter leider aber gehörig die Qualität! Vieles wirkt austauschbar und lieblos gemacht.
Insgesamt hat sich die durchschnittliche Qualität an Netflix-Serien daher verschlechtert. Auch bringt es wenig, wenn statt zwei vielleicht vier gute Serien im Jahr dabei sind, wenn man sich erstmal durch zehn schlechte schauen muss, um diese zu finden…
„Die Wahrheit liegt in der Mitte.“
Wie bei vielem auf der Welt kann man es so und so sehen, insgesamt hat sich aber im Durchschnitt wenig getan. Es gibt noch immer besondere Produktionen, aber eben auch ganz viele Serien, die 08/15-Langeweile verkörpern. Auch 2013 war noch lange nicht alles toll und am Ende liegt auch die Qualität von Serien im Auge der betrachtenden Person. Die Produktionsqualität hat sich der zeitbedingten technischen Inflation einfach nur angepasst, das ist weder positiv noch negativ zu betrachten. Andere Streaming-Plattformen haben teilweise schlicht den Vorteil, noch neuer am Markt zu sein und so mehr Vorlauf und Bedacht bei der Auswahl gehabt zu haben, sobald da Nutzerzahlen und Einnahmen hochgehen, wird man auch dort in der Breite an Klasse verlieren.
Insgesamt hat sich aber nicht viel verändert – es gibt gute und schlechte Serien und ganz viel dazwischen, am Ende findet man dennoch immer was, das man schauen möchte, wächst die Watchlist doch eh von Woche zu Woche. Das ist eigentlich eine Diskussion ohne wirklichen Grund.
Eure Meinung? Abstimmen!
So, jetzt seid ihr gefragt! Hier geht es zur Abstimmung. Solltet ihr über die Antwort hinaus eure Meinung kundtun wollen, steht unser Kommentar-Bereich unter dem Beitrag für euch bereit! Lasst gerne auch Feedback zum neuen Umfrage-Tool da, so ihr dazu eine Meinung haben solltet.
Sicher kein Netflix Phänomen, aber für mich sind viele Serien inzwischen schlicht viel zu lang. Alles was irgendwie erfolgreich ist wird endlos verlängert auch wenn wie bei House of Cards der Hauptcharakter wegfällt oder es wie bei Altered Carbon oder Locke&Key gar keinen Bedarf für eine zweite Staffel gibt. Bei einer Serie wie The Witcher versucht man sich noch nicht einmal an einer straffen Erzählung, da ist eine ganze erste Staffel erstmal nur ein Auftakt und man soll sich eben durchquälen bevor es irgendwann besser wird. Bei mir ist das Gegenteil der Fall, startet eine Serie wie „The Book of Boba Fett“ direkt schon mit zwei schwachen Folgen, kucke ich gar nicht erst weiter.
Lustig, das war tatsächlich mein alternative Umfrage-Gedanke: Wie viel Zeit/wie viele Folgen gebt ihr einer Serie, bis ihr aufhört? Nächstes Mal! :)
Früher hätte ich gesagt 2-3 Folgen, inzwischen teilweise nur noch die erste Folge. Wenn die schon eher „meh“ ausfällt und dann noch andere berichten das die nächsten Folgen auch nicht besser werden, bin ich direkt raus.
„The Book of Boba Fett“ wirkte am Ende wie ein kurzweiliger 100 Minuten Film, den man mit „Füllmaterial“ auf eine 320 minütige, etwas langatmige Serie „aufgeblasen“ hat.
Der Gedanke beschleicht mich leider des öfteren, außer bei Serien, deren Drehbücher auf Romanen oder historischen Ereignissen beruhen.
Vor allem sollte man sich die letzten drei Folgen unbedingt anschauen, wenn man „The Mandalorian“ mochte…
Leider wurde selbst Mandos „Auftritt“ mit etwas drögen Details in die Länge gezogen. Die haben länger und „unspannender“ an dem alten Sternenjäger herumgedoktert, als Anakin an seinem Podracer ;).
In meiner Wahrnehmung haben Szenen, die sich wie „Füllmaterial“ anfühlen, und oft den Spannungsbogen in den Keller rutschen lassen, in letzter Zeit auf jeden Fall stark zugenommen (allerdings nicht nur bei Netflix-Produktionen).
Das Beispiel war ja auch kein Netflix… ;) Und ja, perfekt war es nicht, aber deutlich besser als die erste Hälfte!
…ersetze „allerdings“ durch „wie man sieht“…
Herr „Tüpflischisser“ ;)
Oh, „Tüpflischisser“ ist schön, das merke ich mir! :P
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