Anfang des Jahres hatten wir den Trailer zur neuen Tina Fey-Serie „Unbreakable Kimmy Schmidt“ hier. Seit Freitag ist die komplette erste Staffel der Serie nun über Netflix zu sehen (auch auf Deutsch, Original empfehle ich aber unbedingt!). Ich habe die 13 Folgen geschaut und möchte euch gerne (möglichst spoilerfrei) mitteilen, ob meine Aussage zum Trailer sich bewahrheitet hat.
„Schaut eigentlich ganz vielversprechend aus!“ (Maik Zehrfeld)
Um es vorweg zu nehmen: Die von mir erhoffte neue Superbösewicht in Sachen Lachfalten-Aufbau hat sich leider nicht ganz bestätigen können. Ja, UKS hat einige sehr smarte oder gar gesellschaftskritische Gags, die man teils in der Frequenz und trocken dargebotenen Aneinanderreihung droht in Gänze zu verpassen, aber alles wirkt etwas Klischee-haft. Das hat bei der Medien-Kritik-Comedy „30 rock“ noch super funktioniert, wirkt hier aber teils unpassend – und auf Dauer etwas langweilig. Erst zum Ende der Staffel kommt tatsächlich etwas Zug in die Geschichte. Bis dahin dürften aber auch einige abgeschaltet haben.
Cast & Figuren
Tina Fey als Produzentin, die aus The Office bekannte Ellie Kemper sowie die von 30 rock mitgenommenen Tituss Burgess sowie Jane Krakowski in den Hauptrollen – Comedy-Big Names in Aneinanderreihung. Dazu noch Carol Kane, die wir als Penguins Mutter in Gotham zu sehen bekommen. Das passt. Leider auch sehr zu ihren vorherigen Arbeiten. Man hat das Gefühl, eine (nur noch deutlich naiv-dümmlicher geratene) Erin (Kempers Rolle in The Office) trifft auf eine etwas gealterte Jenna Maroney. Das sind die gleichen Charaktere, nur etwas extremer und vielleicht hier und da in einzelnen Charakterzügen justiert.
Gerade bei Kimmy Schmidt selbst wirkt die dümmliche Art bei mir nach einer Weile nicht mehr. Dann folgen plötzlich vereinzelte Geistesblitze, die nicht ganz zur Figur passen. Aber egal, das stört alles nur minimal, denn in der Regel bietet sich gerade in den „Ich war 15 Jahre weg und habe nichts mitbekommen“-Situationen viel Komik-Potenzial.
Der Humor
Richtig lachen musste ich aber dennoch seltener als erhofft. Und so richtig weiß ich gar nicht, wieso. Unbreakable Kimmy Schmidt macht vieles richtig. Tolle Darsteller (auch tolle Gaststars), ein originelles Setting und sogar ein bisschen übergeordnete Handlung. Dazu ein Humor, der in alle Richtungen fliegt, physikalische Gesetze, gesellschaftliche Normen und political Corectness gerne außer Acht lässt. Aber irgendwie unterhält es mich nicht so sehr, wie gehofft. Vermutlich, weil ein 30 rock stets darüber schwebt und man einfach merkt, dass man sich bei der Produktion in Sachen Absurdität, Blödheits-Humor und Knallbuntem Setting überbieten wollte. Es aber bei mir schlicht mittelprächtig punktet.
Fazit
Die erste Folge war für mich eine herbe Enttäuschung. Ehrlich gesagt, habe ich nur weiter geschaut, damit ich hier ein profundes Review schreiben kann. Es hat sich dann gebessert und einige richtig starke Szenen sind dabei. Allgemein gilt aber leider oft die Devise „10 Sekunden hältst du aus, danach fängst du wieder bei 1 an“. Okay, das war referenzbedingt nun etwas drastisch ausgedrückt. Aber sehr gewichtig fühlt sich die Serie eben nicht an.
Wer eh Netflix und Zeit hat, macht nicht unbedingt einen Fehler mit Unbreakable Kimmy Schmidt. Wer aber dynamische Comedy sucht, schaut lieber Brooklyn Nine-Nine und wer hochklassiges schauen möchte, lieber aktuelles Drama á la House of Cards.
also bei diesem review kann ich euch nicht zustimmen, ich fand Unbreakable Kimmy Schmidt von vorne bis hinten einfach fantastisch. die scharfsinnigen dialoge und irrsinnigen handlungsstränge haben mich auch bei diesem Tina Fey meisterwerk absolut begeistert, ganz zu schweigen von den unzähligen, wunderschönen Popkultur anspielungen. ich fand so garnicht dass es klischeehaft rüberkam, im gegenteil, die ideen waren mehr als fresh und die umsetzung immer knackig mit einer sehr hohen gagdichte. außerdem ist Ellie Kemper als Kimmy zum brüllen, hier kann sie endlich mal ihr gesamtes comedy repertoire ausspielen!
ich denke hier gehen einfach nur geschmäcker auseinander, denn Brooklyn Nine-Nine halte ich persönlich für sehr überschätzt.
ich jedenfalls freue mich wahnsinnig auf die zweite staffel und bin mir sicher dass die serie sich wie 30 rock von staffel zu staffel sogar noch steigern wird. :-)
Wie du schon schreibst: Geschmäcker. :) Das ist ja auch nur meine Ansicht, keine Ahnung, was z.B. die Kollegen hier finden. Vermutlich waren meine Erwartungen einfach zu hoch, aufgrund der Konstellation und den vielen positiven Stimmen zum Start. Es ist ja nicht schlecht, aber für mich eben nicht ganz so gut wie 30rock. 3,5 Kronen ist ja nun kein Verriss. ;)
Ich bin mir bis jetzt nicht mehr sicher, welche Serie meine liebste Comedyserie ist. Auf der einen Seite liebe ich Friends, aber dann kam 30 Rock und das hat mir sogar Lust gemacht, mal nach NYC zu reisen, weil es mich komplett vom Stuhl gerissen hat! Und dann habe ich hier ein ganz tolles Netflixabo gewonnen und Unbreakable Kimmy Schmidt durchgesuchtet, obwohl mir das fast nie passiert. Ich sehe es genauso wie Moonlander, allerdings fand ich das Ende der Staffel eher enttäuschend. Es wurde zu sehr dazu gedrängt, unbedingt noch den Jon Hamm vs. seine alten Gefangenen-Moment zu zeigen. Obwohl es sehr lustig mit Jon Hamm war (ein wirklich toller Charakter), fand ich Kimmy in den letzten Folgen öde und die gesamten Folgen eher unwitzig. Aber davor waren ja zehn(?) großartige Folgen, die ich auch schon nochmal gesehen habe.
Das Intro ist imho eines der besten der letzten Jahre! Gabs schon einen Poll der Woche zu Intros?
Jon Hamm fand ich auch super! Und ja, gab es – wobei Kimmy es leider nicht auf die Shortlist geschafft hat: https://www.serieslyawesome.tv/2015-welche-serie-hat-das-schoenste-intro/
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