War da noch was zu retten? Ich bin ja einer von denen, die, wenn sie mal angefangen haben eine Serie zu schauen, auch meistens bis zum Ende durchhalten. Manchmal wird das belohnt, meistens merkt man ja aber doch schon ziemlich am Anfang, dass das nichts mehr wird.
Auf „Under the Dome“ hatte ich mich richtig gefreut. Der Name Stephen King ist klangvoll und wenn man „The Shining“ für einen der größten Filme aller Zeiten hält, muss man einer Serie, die auf einem seiner Bücher basiert wenigstens eine Chance geben. Nach einem mittelmäßigen Anfang wurde die erste Staffel dann aber schnell so mies, dass man von Woche zu Woche Angst davor hatte, welchen hanebüchenen Mumpitz man sich denn jetzt schon wieder hatte einfallen lassen – kurzum, die Serie war eine Enttäuschung auf ganzer Linie, wie der geschätzte Kollege Sascha Brittner auch nicht müde wurde zu betonen.
Wer mir erklären kann, wie diese Serie bei IMDb zu einem Ranking von 7,2 kommt, möge dies bitte tun. Wie dem auch immer sei, der mittelprächtige Erfolg hat uns nun in diesem Jahr eine zweite Staffel beschert und ich war von der Hoffnung beseelt, es könne sich etwas zum Besseren gewendet haben. Pustekuchen. Nach wie vor laufen seelenlose Abziehbildchen durch eine hermetische Diegese, deren Berechenbarkeit nur gebrochen wird durch sporadisch auftauchende Schmetterlinge, schwarze Eier, rosa Sterne, kleinere Ausgaben der Riesenkuppel und dergleichen. All das möchte uns Mysterien weismachen, die weit hinter dem Horizont des Vorstellbaren liegen. Das klappt leider nur so mittelgut, ich persönlich bin mittlerweile so weit ausgestiegen, dass ich über das Auftauchen aus der Vergangenheit stammender High School Schönheiten einmal herzhaft lachte, um das Ganze dann als einen weiteren (misslungenen) Versuch zu verbuchen, das Interesse des Zuschauers zu binden. Rachelle Lefevre und Natalie Martinez boten zwar bislang optische Anreize weiter zu schauen, nach dem ersten Drittel der zweiten Staffel sind aber zwei schöne Frauen einfach nicht mehr genug, um wöchentlich eine knappe dreiviertel Stunde einem Plot zu folgen, der mich nicht mehr die Bohne interessiert und Dialogen zuzuhören, die man hölzerner nur gestalten könnte, wenn man sie eigenhändig aus einem Klotz haut.
Ja, ich tendiere dazu, Serien fertigzuschauen. Auch wenn sie schwächeln und sogar, wenn die Qualität sich in einer ständigen Kurve abwärts neigt reicht meine Neugier meistens aus, um durchzuhalten. Ich habe die Chance gesehen, dass „Under the Dome“ in der zweiten Saison ein bisschen an Substanz gewinnt und die Kurve nimmt – das Potenzial war da. Dies ist nicht passiert, also bin ich raus. Schade, hätte was werden können…
Meine Meinung:
Respekt, dass du es bis zur zweiten Staffel durchgehalten hast. Mir war es nach den ersten Folgen schon zu heftig, wie sowas erfolgreich sein kann bleibt mir schleierhaft.