Habe ich die Meinungen des fernschauenden TV-Kritikers Walulis in der Vergangenheit oftmals geteilt, ist das bei seinem neuesten Video „Die düstere Zukunft von Netflix“ nur zum Teil der Fall. Natürlich haben er und sein Team grundsätzlich recht: Es ist nicht mehr alles Gold, was beim einstigen Wunder-Streaming-Anbieter über den Bildschirm glänzt. Das ist aber weniger ein Abgesang, denn ein ganz normaler Prozess der Ausbreitung. Klar, ich hasse diese dämlich heruntergebrochenen Sub-Sub-Sub-Kategorien á la „ein bisschen mystische Krimiserien aus Deutschland mit weiblicher Hauptrolle über 1,80m“ auch, aber gibt Schlimmeres. Ebenso müsste man ja viel eher berechnen, wie hoch die Anzahl guter Serien pro Jahr ausschaut und nicht, wie viel nicht mehr ganz so Hochwertiges dazu kommt. Und insgesamt beschleicht mich leider das Gefühl, dass das an „Last Week Tonight“ und anderen Late Night-Info-Blocks angelehnte Format mit Kommentator nebst lustigen Bildchen schlicht nicht so gut und gründlich ausrecherchiert ist. Die Bewertungs-Level sind statistisch zumindest fragwürdig, um ein derartiges Argument abzuliefern, die Berechnung der Streaming-Anbieter-Kosten unvollständig, und so weiter.
Aber ja, unterm Strich sollte man sich mit dem wandelnden Markt beschäftigen. Die noch im Gange befindliche Zersplitterung dürfte uns zunächst noch ordentlich zu schaffen sein. Erst, wenn alle Anbieter sehen, dass sie die Mehrkohle nur durch verzögerte Lizensierung ihrer Inhalte erhalten können oder sich Anbieter zusammenschließen, dürfte es wieder angenehmer für uns Endkunden und Zuschauer werden. Aber genug der Kritik-Kritik – schaut einfach selbst, was Walulis zu sagen hat.
„Seit einiger Zeit erzielen Netflix neue Filme und Serien eher negative Aufmerksamkeit. Sei es, ob der qualitativen Betrachtung durch Fans und Kritiker, wie im Fall von ‘Disenchantment’ oder ‘Maniac’ oder durch die schlimmen Nebenwirkungen, die sie auslösen könnten, wie bei ‘Tote Mädchen lügen nicht’. Aber das sind nur die offensichtlichen Fälle, von manchen Neuerscheinungen bekommt man auch gar nichts mit und sie verrotten in den Untiefen der Plattform. Das beste, was hier noch passieren kann ist, dass man kurz ihr Thumbnail überfliegt, bevor man sich dazu entscheidet doch nur etwas altbekanntes anzuschauen. Warum das so ist, was es mit der unglaubliche Masse an Content auf sich hat und wie sich Netflix damit für die Zukunft rüsten will erklären wir euch in diesem Video.“
Kommentiere