„Hey, welche Serie kannst du empfehlen?“ „Ach, schaue gerade XY, die ist wirklich gut!“ „Ok, und wo läuft das?“ – wer kennt das nicht. In dem Fall, wenn ein Beteiligter die Serie gerade schaut, wird man wohl wissen, wo sie läuft. Aber was ist, wenn man einfach nur über eine Serie etwas liest – oder den Hype über Hashtags mitbekommt, dann geht es erstmal mit der Suche los, wo kann ich das überhaupt sehen?
Ich weiß, das Thema ist nicht neu, aber dennoch regt es mich immer wieder auf. Um einigermaßen ausgestattet zu sein, braucht man heutzutage Amazon, Apple, Netflix und Sky. Dass man so pro Monat schon einiges auf den Tisch legen muss, hatte Michael vor einiger Zeit ausgerechnet. Natürlich kann man Abos kündigen und wieder aufnehmen, aber dann sind die Monatspreise wieder höher und ganz ehrlich, oft vergisst man das Kündigen auch einfach. Jeder Anbieter hat dazu eine andere Oberfläche und andere Apps, die unter Umständen auf dem liebsten Endgerät gar nicht verfügbar sind. Der kognitive Aufwand – abseits des monetären – ist nicht gerade klein -> 1. Herausfinden, wo die Serie läuft, 2. Überlegen, welches Abo man abschließen möchte; welche Auflösung, welche Laufzeit, wie viele parallele Streams brauche ich?, 3. Einen Account erstellen und sich das Passwort merken(!) 4. Apps installieren, 5. Apps / Oberfläche verstehen. Und Punkt 1. Kann auch sehr gerne dazu führen, dass man festgestellt, dass die SERIE ÜBERHAUPT NICHT IN DEUTSCHLAND LÄUFT. AAAAAAH!
Aktuell haben wir da „Star Trek: Strange New Worlds“. Paramount+ war nicht einmal bereit, die Serie über PlutoTV, wie noch bei „Star Trek: Discovery“, zu veröffentlichen. Nein, es gibt die Serie einfach mal gar nicht. Oder die neue Bosch Serie „Bosch Legacy“, die gibt es ebenfalls noch nicht. Wo leben wir eigentlich? Warum verkauft man nicht wenigstens die Folgen als Pay-Per-View? Also was passiert? Der ein oder andere User wählt den Ausweg illegalen Downloads. Was oftmals sogar einfach ist, als ein Abo abzuschließen.
Illegale Downloads, Piraterie? Wo hatten wir das nochmal? Richtig, im Musikbusiness. Und dort hat dieser Druck dazu geführt, dass es einen Anbieter gibt, mit dem man für wenig Geld alles abdecken kann und das mit bahnbrechendem Erfolg. Ich persönlich kenne niemanden mehr, der illegal Musik lädt. Spotify (oder Deezer etc.) sind so einfach und so breit im Angebot, dass es viel zu angenehm in der Benutzung ist, als dass man sich über Umwege die Musik beschafft.
Warum gibt es so etwas nicht für Serien? Es wäre ein absoluter Traum. Man gibt den Namen der Serie ein und schwupps, erhält man die Staffelübersicht und kann loslegen. Und erst das Empfehlungssystem; es könnte endlich mal effektiv arbeiten, weil einfach alles verfügbar wäre. Und ja, ich finde auch diverse Gegenargumente, warum das wohl nur ein Traum ist. Dafür steckt zu viel Geld in den Serien, zu viele Rechte, die man nicht teilen will, da der Kuchen einfach zu groß ist.
Aber schön wäre es und vielleicht führt der Druck durch die Fragmentierung der Anbieter ja dazu, dass sich etwas für uns Konsumenten tut. Denn aktuell macht es oft wenig Spaß, an eine Serie zu kommen und sehr oft führt es auch dazu, dass man Serien gar nicht schaut, weil man nicht bereit ist, ein weiteres Abo abzuschließen.
Ärgert mich auch zunehmend, Serien wie Ted Lasso oder Severance wären beispielsweise genau meins, ich höre davon nur tolles und würde sie auch sofort bezahlen. Aber es ist halt Apple+ exklusiv, man muss ein Abo abschließen, die Serie innerhalb gewisser Zeit sehen und dann auch wieder kündigen. Wir haben das Anfang des Jahres mal mit Sky Ticket probiert und es war von vorne bis hinten nur nervig.
Auch wenn ich meine Meinung im Artikel torpediere mit diesem Kommentar: Für Severance lohnt sich ein Monat AppleTV+ ;-)
Als jemand, der damals u.a. AKTE X, PARKER LEWIS oder BABYLON 5 nicht schauen konnte, weil er weder Kabelanschluss, noch Satellitenschüssel besaß, zucke ich nur mit den Schultern und sage: „Tja.“
…und wenn Gewitter war, konnte man nichtmal das Antennenfernsehen schauen. Kenne ich!
Aber die Welt hat sich seitdem weiter gedreht ;-)
Ja, aber im Endeffekt ist es „nur“ Fernsehen. Man wird es überleben, wenn man eine Serie nicht oder erst viel später sieht.
Hä? Das „Spotify“ für Serien gibt’s doch schon seit Jahren, nennt sich bs.to. Ist doch ein zusammenschluss von Netflix, Amazon, Apple und Disney wenn ich richtig informiert bin… für Originale gibt es noch fmovies auf englisch, zur Not auch streamkiste und kinox.
Und falls jetzt irgendetwas von „illegal blabla“ kommt, erstens wohne ich seit über 10 Jahren in der Schweiz und hier ist das streamen (nicht der download, nur streamen) immer noch legal!
Zweitens wird zur „illegalität“ in der EU der eine Präzedenzfall von 2017 immer falsch angegeben, in dem der EuGH ein Urteil über einen holländischen kommerziellen Anbieter geurteilt hat, die eine Set-Top Box zur Wiedergabe von Filmen verkauft hatten. Aber die Propagandamaschine hat seither immer stolz verkündet, streamen wäre illegal. Fakt ist, es gibt noch keine einziges Verfahren oder gar eine Verurteilung von Nutzern der o.g. Plattformen. Wer dennoch Angst hat kann einfach über Tor oder VPN schauen.
Hatte übrigens selber Netflix, Amazon, und Apple. Apple gabs umsonst, Amazon konnte ich in der Schweiz mit meinem deutschen Account nicht schauen, ebenso im Urlaub in Spanien war Amazon problematisch. Netflix habe ich immer noch, hier mal ein kleines Beispiel. Habe mir zwei Folgen TNG auf Netflix angeschaut, über hotspot mit Handy weil ich gerade kein internet hatte. Nach einer Stunde hatte Netflix über 3GB gesaugt. Gleiche Folge über bs.to geschaut, knapp 400Mb. Also unterwegs schaue ich immer über bs, schneller und weniger Daten, obwohl ich Netflix habe. Und Disney? Wird ja immer mehr zur Kindergarten Show, ausserdem pushen die ihre Abonnentenzahlen mit Dumpingpreisen in Türkei, Indien etc., die bezahlen 2 Euro im Monat, da mache ich nicht mit. Selbst Obi-Wan Kenobi ist so schlecht, das schaue ich nicht mal illegal…
Nunja, selbst wenn das Streamen über fragwürdige Angebote (=keine Lizenz dafür haben) in manchen Ländern erlaubt ist, führt das ja an der Diskussion vorbei. A) Sind diese Angebote voll von fragwürdiger Werbung bis hin zu Viren. B) Ist es bei weitem nicht so komfortabel wie eine App, die ich auf meinem Smart TV benutzen kann. C) Wollen wir doch bei dem Grundsatz bleiben, dass die Rechteinhaber auch mit ihrem Content Geld verdienen.
Und mir ist klar, dass insbesondere C im Fall der Musikindustrie dazu geführt hat, dass es die schöne neue Spotify-Welt überhaupt gibt. Denn dort wurde irgendwann kein Geld mehr verdient.
Falls jemand den Archetyp des Schmarotzers sucht. 🥺
Was hat den der Artikel von Jonas mit Schmarotzer zu tun? Unsinniger Kommentar, auch weisst Du anscheinend nicht was „Schmarotzer“ bedeutet.
Sehe das ähnlich, es gibt zu viele verschiedene Streaminganbieter, hoffe das sich das in Zukunft ändert
Ich vermute, Aurelius bezog sich auf den Beitrag von Jamest, ist aber technisch zu unterbegabt um zu erfassen, dass man auch auf einzelne Beiträge antworten kann.
Was für herrliche Projektionen „gebildeter“ Männer…XD
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