Erst gestern startete die Mini-Weihnachtsstaffel von „LOL: Last One Laughing“ auf Amazon. Was nach dem Titel vielleicht verwundert: Ich habe mir die erste Folge gleich angeschaut und mich sehr gefreut. Aber: Während viele die Serie feiern und dabei herzhaft lachen müssen, schaue ich die Serie doch etwas anders. Auch Fabio hatte bereits zu Beginn der Show seine Kritik geäußert. Irgendwie möchten auch bei mir die Mundwinkel nicht (oder oft nicht) nach oben – und dennoch habe ich Spaß an der Serie. Warum nur?
Klar, Humor ist auch Geschmackssache. Aber stimmt in diesem Fall nur teilweise. Viele der dort teilnehmenden Personen finde ich abseits des LOL-Sets super witzig und kann mir bei Imitationen von Max Giermann, einer Einlage von Anke Engelke, dem Humor von Teddy Teclebrhan sowie den trockenen Sprüchen von Kurt Krömer das Lachen nicht verkneifen. Nur bei „LOL“ ist das eben anders.
„Mein Vater ist Günther Jauch!“ – Kurt Krömer
Warum ich über „LOL“ nicht laut lachen muss
Der Humor
Da sind wir wieder beim Geschmack. Denn „LOL“ soll laut Bully Herbig (siehe Podcast „Feelings“ Folge 58 von & mit Kurt Krömer) alle Altersgruppen ansprechen. Entsprechend breit aufgestellt ist dann das Comedy-Line-up. Nachteil: Es fehlen die spitzen Witze und der schwarze Humor, den ich so liebe. Stattdessen bleibt es häufig bei bloßen Schenkelklopfern und Schmunzlern. Ein Vergleich: Beim Format „Aushalten: Nicht lachen“ von Joko & Klaas ist das Prinzip ähnlich, es darf nicht gelacht werden. Der Humor trifft bei mir aber genau ins Schwarze:
Das mit dem Lachen unterdrücken
Ja, auch beim gerade erwähnten „Aushalten: Nicht lachen“ sollen Lacher unterdrückt werden. Allerdings wird hier nicht peinlichgenau auf jeden Schmunzler und jedes Mundwinkelzucken geachtet – bzw. ist das am Ende egal. Denn es geht hier weniger um den Wettbewerb als darum, einfach laut loszulachen. Ist doch eigentlich auch egal. Vielleicht bin ich auch einfach groß geworden mit Sitcoms und eingespielten Lachern, so dass ich gerne mit anderen Menschen mitlache. Zu sehen, dass beim Speed-Dating zwischen zwei Hamstern bzw. den Hamsterstimmen von Teddy und Carolin Kebekus niemand lautstark loslacht, ist irritierend für mein Humor-verblödetes Gehirn.
Und warum ich dennoch gerne zuschaue
Zum Glück sind immer wieder Leute wie Joko Winterscheidt oder Barbara Schöneberger dabei, denen der Wettbewerb entweder egal ist oder sie sich einfach denken: „Ach, was soll’s. Ich fliege ohnehin sofort raus!“. Gut so, denn wer bei den ansteckenden Lachern dieser beiden tollen Menschen nicht mitlachen muss, weiß nicht, was LOL bedeutet.
Und auch wenn die Witze oft etwas salziger sein könnten, der fast peinlich genaue Schiedsrichter Bully (inklusive VAR-Geste) den Wettbewerb vielleicht etwas zu ernst nimmt und manche Teilnehmer:innen nicht so mein Fall sind, schaue ich mir den Rest der Weihnachtsstaffel wie auch die kommende neue Staffel gerne an. Denn am Ende möchte ich dennoch wissen, wer bis zum Schluss durchhält.
Was meint ihr?
Mögt ihr „LOL“ – und habt ihr das neue Weihnachtsspecial schon gesehen? Was ist eure Meinung zum Konzept der Show? Schreibt es in die Kommentare!
Bilder: Amazon Studios
Für mich ist tatsächlich Bully das größte Problem der Sendung: die ständigen Cuts zu ihm in den Control Room wo er sich total übertrieben über wirklich alles beömmelt, das überflüssige Reinlaufen um den Videobeweis zu zeigen wo er mir dann meistens auch ein bisschen zu streng ist.
Ziemlich nervig, da müsste man dringend was dran ändern.
Ansonsten ist es ja wirklich so das bei den besten Nummern nicht gelacht wird und viele sich komplett zum Affen machen anstatt vielleicht was aus dem eigenen Programm zu bringen was eigentlich eine sichere Bank sein müsste.
Und ich vermute seit Staffel 1 das bei dem zeitlichen Rahmen auch getrickst wird denn das ganze scheint mir alles viel zu perfekt durch getimed.
Das war leider seit Anfang an auch mein Eindruck.
Wer rausfliegt, wird in der Regie entschieden.
Mal wird ein kleines Schmunzlen bestraft und mal nicht, obwohl es der Zuschauer bei genauem Hinschauen deutlich sieht.
Es würde der Show wirklich gut tun, wenn das aufgezeichnete Material etwas weniger nachbearbeitet und geschnitten würde und dafür die Regeln etwas großzügiger oder etwas anders festgelegt werden würden.
Nur ein Beispiel:
Das Lachen ist nicht absolut, sondern nur relativ verboten. Wessen persönliches „Lachkonto“ am Ende die wenigsten Lacher aufweist hat gewonnen. Vorteil für den Zuschauer: Alle Teilnehmer der Show lachen mehr und stecken die Zuschauer dadurch auch mehr zum Mitlachen an und alles wirkt darüber hinaus etwas authentischer…
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