Am 8. Mai 2017 startet TNT eine neue Eigenproduktion: 4BLOCKS. Vor 2 Jahren hatte sich der Sender ja mit der ersten Eigenproduktion Weinberg auf den Mark getraut, die zwar einige Preise abgeräumt hat, aber vom Serienpublikum zwiegespalten aufgenommen wurde. Wir hatten die Serie auch nicht sonderlich positiv bewertet. Add a friend war eine weitere Eigenproduktion.
Und jetzt also 4BLOCKS: Einen ersten Trailer hatten wir kurz nach den Dreharbeiten hier schonmal gezeigt, ebenso ein nettes 360 Grad-Video. Die Serie erzählt in sechs Episoden eine Geschichte um Freundschaft und Familie, Verrat und Schuld im Milieu eines arabischen Clans in Berlin-Neukölln. Im Zentrum steht Ali „Toni“ Hamady, der gemeinsam mit seiner Frau Kalila seine „vier Blocks“ und die kriminellen Geschäfte hinter sich lassen will. Doch nachdem sein Schwager Latif bei einer Razzia verhaftet wird, ist es Toni der Familie schuldig, erneut die operative Führung des Clans zu übernehmen. Zudem möchte Toni die Kontrolle nicht seinem unberechenbaren Bruder Abbas überlassen, der sich bereits als neues Familienoberhaupt sieht. Als mit Vince plötzlich ein alter Freund nach Berlin zurückkehrt und Toni damit eine Vertrauensperson an seiner Seite glaubt, scheint die Hoffnung auf eine legale Zukunft wieder in greifbarer Nähe. Aber aus der Abwärtsspirale aus Verbrechen und Intrigen gibt es wohl kein Entkommen mehr.
TNT hat uns die ersten beiden Folgen zur Verfügung gestellt: Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, muss man sagen, dass 4BLOCKS bislang einen sehr guten Eindruck macht. Eine dichte Story, ohne große Längen inszeniert. Dazu der Hauptcast, der toll besetzt ist und die gut angelegten Charaktere wirklich sehr stark umsetzt. Auch das Zusammenspiel mit dem Nebencast (in der Regel Laiendarsteller aus dem Milieu) klappt bestens. Mir gefällt auch die Inszenierung von Marvin Kren, der gerne zwischen überblicksartiger Darstellung über die vier Blocks in Neukölln und ganz dichter Porträtarbeit an den Charakteren wechselt. Auch Moritz Schultheiß‘ Kameraarbeit ist toll ausgeführt, so dass man sich insgesamt sehr schnell mitten in die Serie versetzt fühlt. Man ist sofort drin – natürlich nicht unvorteilhaft für eine sechsteilige Serie – und leidet und fiebert sofort mit.
Beim Cast hat man auf eher unbekannte Schauspieler gesetzt. Der Nebencast kommt teilweise sogar aus den jeweiligen Milieus in Neukölln. In den Hauptrollen stehen Frederick Lau (Victoria), Kida Khodr Ramadan (Unter Feinden, Kaddisch für einen Freund), der Rapper Veysel und Almila Bagriacik (Mitten in Deutschland: NSU: Die Opfer – Vergesst mich nicht) vor der Kamera. Weitere Rollen übernehmen Maryam Zaree (Shahada, Berliner Tatort), Oliver Masucci (Er ist wieder da), Ronald Zehrfeld (Im Angesicht des Verbrechens), Ludwig Trepte (Unsere Mütter, unsere Väter, Tannbach – Schicksal eines Dorfes) sowie Sami Nasser (Ummah – Unter Freunden) und der Rapper Wasiem Taha alias Massiv.
Regie führt Marvin Kren (Mordkommission Berlin 1, Rammbock), entwickelt wurde die Serie von Wiedemann & Berg, TNT Serie und den Autoren Hanno Hackfort, Bob Konrad, Richard Kropf sowie Marvin Kren. Das Autoren-Trio Hackfort, Konrad und Kropf zeichnete bereits für die Krimiserie Koslowski & Haferkamp sowie die Amazon-Produktion You are Wanted mit Matthias Schweighöfer verantwortlich.
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