WXYSMA – mit unserer Serien-Empfehlungsreihe gehen wir sozusagen schon in die 3. Staffel. Freut uns, dass die Reihe so gut ankommt. Für dieses Mal habe ich sozusagen einen Klassiker unter den Serien-Genres herausgesucht – die Anwaltsserie. Unter den ersten Serien, die ich in den 80ern geschaut habe, war zum Beispiel „Matlock“ – eine ganz nett angelegte Anwaltsserie um einen alten, cleveren Anwalt, der mit einem starken Team (Assistentin + Privatdetektiv) praktisch jeden Fall lösen konnte. Die Fälle waren durchaus spannend angelegt, eher selten war die Lösung offensichtlich. Über viele Folgen lang habe ich mich dann von „Ally McBeal“ unterhalten lassen – eine Anwaltsserie, die auch mit einer gehörigen Portion Humor aufwartete. Dann wurd’s ein bisschen ruhiger um dieses Genre, bis mich „Goliath“ gepackt hat.
Wer GOLIATH schaut…
„Goliath“ hatte mal wieder so einen Ansatz, der neben der üblichen Spannung und Dramatik auch Humor mit hineinbrachte. Kein Wunder: Diese Serie stammt aus der Feder von David E. Kelley, der auch „Ally McBeal“ entwickelte, oder auch „Boston Legal“. Kelley arbeitete bis Anfang der 80er Jahre selbst als Anwalt, ehe er mit dem Schreiben von Drehbüchern begann. Zunächst schrieb er einzelne Folgen von „L.A. Law“, später produzierte er die Serie auch. Später entwickelte er viele eigene Formate – vor allem eben Anwaltsserien, so unter anderem „Picket Fences“, „The Practice“, „Boston Public“, „Harry’s Law“ oder aktuell „Big Little Lies“ und „Mr. Mercedes“. Nach einigen Jahren Pause entwickelte er 2016 ein neues Format für Amazon – „Goliath“. Darin geht es um einen ehemaligen Staranwalt, der dem Alkohol verfallen ist und seine Karriere an den Nagel gehängt hat. Ein interessanter Fall lässt ihn jedoch wieder vor Gericht auftauchen – und es entwickelt sich ein spannender Schlagabtausch zwischen früheren Weggefährten und der Hauptfigur Billy McBride, wunderbar gespielt von Billy Bob Thornton. Aktuell läuft Staffel 2 bei Amazon.
„Goliath“ ist aktuell bei Amazon Prime verfügbar.
Mehr zu „Goliath“ gibt es hier.
… mag auch ALLY MCBEAL
Von 1997 an berührte die Fernsehzuschauer eine zierliche Anwältin namens Ally McBeal, die in eine neue Kanzlei namens „Cage & Fish“ kommt und sich dort behaupten muss. In der Kanzlei wimmelt es vor verrückten Typen, wie den Chefs John Cage und Richard Fish, Ally Ex-Freund Billy Thomas, der verrückten Anwaltsgehilfin Elaine, Allys Mitbewohnerin Renée oder der Sängerin Vonda Shepard – die zwar nicht direkt zur Kanzlei gehört, die aber für die musikalische Unterhaltung in der Bar sorgt, in der sich die Mitarbeiter immer treffen. Vonda Shepard spielt sich in der Serie selbst, hat auch viele Songs geschrieben, die in der Serie vorkommen. Immer wieder kommt es auch zu Darbietungen der Darsteller in dieser Bar, gespickt mit Gastauftritten bekannter Musikstars wie Sting oder Barry White. Insgesamt macht die Serie großen Spaß, weil die Charaktere so wunderbar entwickelt werden und weil die Fälle mal skurril, mal ergreifend, mal sehr persönlich sind. In den letzten beiden Staffeln flacht das Niveau leicht ab, da hier Allys Suche nach dem richtigen Partner mehr in den Vordergrund gestellt wird. Aber zumindest die ersten drei Staffeln sind eine definitive Empfehlung.
„Ally McBeal“ ist derzeit nur zum Kaufen auf DVD verfügbar.
Mehr zu „Ally McBeal“ gibt es hier.
… mag auch BOSTON LEGAL
„Boston Legal“ war für mich eine der großen Serienüberraschungen Mitte der 2000er Jahre. Die Serie spielt in der Bostoner Anwaltskanzlei Crane, Poole & Schmidt, und wie bei „Ally McBeal“ kommen auch hier wieder ganz schräge Charaktere zusammen, um gemeinsam Fälle zu lösen oder sich auch ein bisschen gegenseitig zu ärgern. James Spader („The Blacklist“) spielt den angesehenen Anwalt Alan Shore, der jeden noch so komplizierten Fall zu lösen scheint. Das liegt auch an seinen unkonventionellen Methoden oder an seinem Partner Denny Crane, gespielt von „William Shatner“. Mit denny Crane spielte der Kirk-Darsteller aus „Star Trek“ noch einmal groß auf – die Rolle war ihm wie auf den leib geschrieben. „Denny Crane ist William Shatner ist Denny Crane“ hat er mal gesagt, und so ist es wohl auch. Er sorgt durch seine Holzhammer-Methoden immer wieder für Kopfschütteln bei den Partnern der Kanzlei – und bei uns Zuschauern für jede Menge Lacher. Als sich Denny Crane einmal aus einer brenzligen Situation befreien möchte, argumentiert er mit dem Satz „Ich war mal der Captain eines großen Raumschiffs.“ – in Anspielung an seine „Star Trek“-Zeit – sehr schön. 101 Folgen gibt es insgesamt, und die sind wirklich sehenswert.
„Boston Legal“ läuft aktuelle bei TNT Serie.
Mehr zu „Boston Legal“ gibt es hier.
… mag auch SUITS
Und damit sind wir bei der ersten Serie, die auch aktuell noch läuft. „Suits“ ist nicht ganz so witzig wie die anderen beiden Empfehlungen, hat aber durchaus Charme. Gerade am Anfang gibt es noch etwas mehr zu schmunzeln, später ist oft Mitdenken gefragt, wenn die Intrigen und Netzwerke gesponnen werden und Allianzen geschlossen werden, um Fälle zu lösen oder die Kanzlei zu retten. Ich schaue es immer noch gerne, auch wenn die Serie ihren ganz großen Reiz verloren hat. Reinschauen sollte man aber auf jeden Fall, dafür sind die Figuren um Mike Ross, Rachel Zane, Louis Litt und Harvey Specter einfach zu interessant. In Kürze wird es übrigens ein Spin-Off der Serie geben – mal sehen, was das kann.
„Suits“ läuft mit Staffel 5 aktuell auf NOW US. Staffel 3 ist bei Amazon Prime verfügbar, die Staffeln 1 bis 6 bei Netflix. Bis Staffel 7 sind alle Folgen auf FOX zu sehen gewesen.
… mag auch NIGHT COURT
Wir wechseln in den Sitcom-Bereich, zu „Night Court“, oder wie die Serie bei uns hieß, „Harrys wundersames Strafgericht“. Im Mittelpunkt steht ein junger, alberner Richter, der gerne zaubert und Mel Tormé liebt. In 193 Folgen werden abstruse Fälle abgewickelt, allerdings mit jede Menge Witz. Dazu kommt der großartige John Larroquette, der den Staatsanwalt Dan Fiedling spielt. Ihn treiben die Klienten, aber auch Richter Stone und Pflichtverteidigerin Marhie Post häufiger in den Wahnsinn – und es macht großen Spaß, dabei zuzusehen. Fun fact: Harry Anderson, der Richter Harlod Stone spielt, ist übrigens im wahren Leben Zauberer – und Mel Tormé-Fan. Die Serie ist wunderbar für zwischendurch und macht große Freude, wenn man sich auf den oft abgedrehten Humor einlässt.
„Night Court“ ist aktuell nicht auf Deutsch verfügbar.
Mehr zu „Night Court“ gibt es hier.
… mag auch EDEL & STARCK
Auch eine deutsche Serie habe ich noch im Gepäck: „Edel & Starck“ von Dirk Eisfeld, mit Christoph M. Ohrt als Felix Edel und Rebecca Immanuel als Sandra Starck. Die Serie schwimmt so ein bisschen im Fahrwasser von „Ally McBeal“, weiß aber durch eigene Akzente zu glänzen. Edel & Starck ist fast wie eine Wohngemeinschaft, denn konkrete Fälle und Episoden aus dem Privatleben wechseln sich hier ständig ab. Felix Edel mimt den coolen, charmanten Anwalt, fällt damit aber häufiger auf die Nase. Sandra Starck ist eher unterkühlt und eckt häufiger mal an, was bei ihrer Arbeit dann und wann hinderlich ist. Mir gefiel an der Serie der Witz, aber auch die gut angelegten Charaktere neben den beiden Hauptfiguren. Kanzleiassistentin Biene Winkelmann zum Beispiel, die des öfteren Fälle rettet, oder Edels Freund Otto Özdemir, der die Anwälte mit seinen Aktionen gelegentlich mal in Schwierigkeiten bringt. Die Serie kann man ganz gut schauen, weil neben den witzigen Elementen auch die Fälle ganz gut angelegt sind.
„Edel & Starck“ läuft aktuell auf Puls 8 in der Schweiz, bei Sky Go sind die Staffeln 3 und 4 verfügbar.
Hm, also ich mag (mal mehr mal weniger) Goliath, aber Edel & Starck? Das Risiko ist mir da etwas zu groß… glaube ich nehme lieber (zum Xten-Mal) den Befehl mit, endlich Boston Legal zu schauen.
Du MUSST unbedingt Boston Legal schauen – es ist wirklich AWESOME. ;-)
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