Tag der Liebe. Wie wunderbar. Ein Tag voller Knistern und Funkeln. Glitzer und Knistern. Funken und Küssen. Oder nicht?
Naja, arbeiten muss man trotzdem und die Blumen gibt es auch nicht geschenkt. Also nicht vom Blumenmann…
Love is in the Air
Die Liebe. Sie umgibt uns. Sie ist das Ziel unserer Reise. Sie ist der Gewinn. Sie ist alles, was wir uns wünschen und wollen. Sie ist ein viel zu großes Wort und doch passt die Bedeutung nicht rein. Aber keine Angst. Das wird nun wirklich kein Beziehungspost. Dafür gibt es genügend andere Seiten.
Denn hier geht es um Serien. Und kein Thema wird dort so behandelt wie die Liebe. Ich wage zu behaupten, dass in wirklich jeder Serie die Liebe eine Rolle spielt. Und das können doch nun wirklich wenige Gefühle von sich behaupten. Obwohl Angst und Hass meist auch dabei sind… Aber die Liebe. Sie wird in jeder Serie anders definiert. Und genau da beginnt mein Problem…
Was ist Liebe?
Was ist die Liebe? Ein vielgehütetes Geheimnis? Ein philosophischer Ansatz? Ein Wort voller Interpretationsmöglichkeiten? Ein Wort. Ein Gefühl. Und vor allem – wahnsinnig individuell. Denn jeder definiert Liebe anders. Und das merkt man schon in jeder Serie, die man schaut. Ist es bei den Gilmore Girls die lange, schmachtende, zurückhaltende Liebe von Luke, die Lorelai dann doch nicht halten kann oder die tiefe, Beste-Freunde-Liebe von Lily und Marshal aus How I met your mother? Ist es die Sexbeziehungsliebe aus Sex and the City oder eher das freundschaftliche, coole Miteinander aus Girls? Oder wie in Transparent – da gibt es soviele, unterschiedlichste Liebesbeziehungen, dass jede eine eigene Definition braucht.
Was ist denn nun Liebe?
Was ist denn nun Liebe? Und warum ist sie in jeder Serie was anderes? Und vor allem: warum fühlt sich keine dieser Liebesgeschichten für mich echt an? Weil es erfunden ist. Weil Liebe mehr ist. Weil Liebe all das zusammen ist und noch viel, viel mehr. Und weil es nicht nur Liebe ist. Sondern auch Kommunikation und Respekt. Und vor allem – viel Arbeit. Liebe ist ein Projekt. Oder besser: Beziehung ist ein Projekt. Aber damit drifte ich ab in den Beziehungs-Blog.
Meine Frage ist nun: Welche Serie nimmt sich die Zeit und zeigt die wahre Liebe? Die Liebe nach dem Verliebt-Sein? Die mit den Streits und Konflikten und dann Versöhnungen und den vielen Gesprächen? Die Beziehung mit Kommunikation und Auf-einander-eingehen? Und diese Frage stelle ich Euch. Denn ich habe in meinem gesamten Serien-Lebenslauf nur eine Serie, die mich bei dem Thema Beziehung und Liebe zufrieden stellt. Die mir auf die Frage: Wie funktioniert das eigentlich nach sovielen Jahren noch? nicht die gleiche, zuckernde Antwort gibt, wie jeder andere Serie: LIEBE. Sondern die mir zeigt, dass es Arbeit und Kommunikation braucht, eine Liebe aufrecht zu erhalten. Und das ist Parenthood. Das ist die Beziehung von Adam und Kristina Bravermann, die trotz aller Widrigkeiten zusammen halten und nebeneinander stehen. Sich helfen, sich zuhören und füreinander da sind. Und die mir nicht nur die glitzernde, von Herzen eingerahmte, immernoch verliebte Beziehung vorgaukeln. So spießig ich sie finde, so sehr bewundere ich ihre Beziehung…
Okay, es gibt auch andere schöne Beziehungen. Ich bewundere zum Beispiel wie sehr der Mann in The Sinner zu seiner Frau hält – trotzdem man am Anfang dachte, er würde weglaufen. Aber er bleibt bei ihr und steht ihr bei. Das ist tragisch, aber auch ein großes Zeichen von Liebe. Oder bei Designated Survivor haben wir das absolute Gegenteil von House of Cards. Es ist eine wunderbare Beziehung, wo beide immer miteinander sprechen und sich zuhören. Leider wirkt es dadurch im Zusammenhang mit dem Rest der Serie so unrealisitisch, weil es zu perfekt wirkt.
Und natürlich die heimliche Liebe von mir, die keine großen Beziehungen zelebriert, aber ganz viele kleine zeigt – Grace and Frankie. Alleine die beiden Frauen umgibt eine Liebe zueinander durch diese tiefe Freundschaft, aber eben auch die Liebe der beiden Männer zueinander oder auch die Liebe von Frankie und Sol, die selbst nach der Scheidung nicht endet und als Freundschaft und fast schon Seelenverwandschaft weitergeht, ist wunderbar mitanzusehen. Doch trotzdem diese Liebesgeschichte schön wirken, wirken sie irgendwie nicht real auf mich. Überzeichnet. Aber das ist nunmal Hollywood. Da kommen immer ein paar Farben mehr auf die Leinwand. Damit es jeder versteht und alle zugucken.
Aber: gibt es noch mehr? In all meinen Serienjahren fällt mir keine weitere, gute Serie mit dem Beispiel einer gesunden Liebesbeziehung ein. Und das finde ich schade. Denn die Liebe ist so wunderbar. Aber scheinbar wollen die Menschen nicht ihr wahres Gesicht sehen, sondern weiter an den Disney-Zauber glauben. Oder sind es die Macher, die sich nicht trauen, die Komplexität der Liebe zu zeigen? Oder ist es einfach so viel einfacher eine unglückliche Beziehung zu portraitieren wie beispielsweise Breaking Bad, House of Cards oder Fargo zeigen?
Nun ja, ich werde weiterforschen. Mehr Serien schauen. Und vielleicht finde ich sie noch – die perfekte Liebesbeziehung in einer Serie. Irgendwo ist sie bestimmt….
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