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Was ist euer Seh-Ritual?

Wie man richtig „Severance“ schaut

6. Februar 2025, 08:15 Uhr
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Wie man das Maximum aus einer Serie herausholt, beschäftigt sicher auch euch. Das kann, sofern es sich um ein großes fiktionales Universum wie bei „Star Wars“ handelt, die Frage aufwerfen, welche Serien oder Filme man vor der ins Auge gefassten Serie schauen sollte. Oder aber, wie es bei mir damals bei „Game of Thrones“ war, wollte ich die Serie unbedingt auf dem Fernseher schauen und nicht die epischen Bilder auf einem kleinen Handy- oder Computerbildschirm verderben.

Wenn es um „Severance“ geht, möchte ich einen weiteren Aspekt einbringen: die Uhrzeit und das Umfeld. Zuvor aber kurz zu „Severance“: Worum geht es eigentlich? In der Serie kann man mithilfe eines Chips sein Ich in zwei Teile trennen – eines für die Arbeit und eines für das Privatleben. Die Informationen auf den beiden Seiten können nicht miteinander interagieren, das bedeutet, man weiß nichts von seinem anderen Ich.

Severance – Offizieller Trailer | Apple TV+

Mich fasziniert die Serie außerordentlich. Warum? Dazu später mehr. Zunächst möchte ich darauf eingehen, wie ich die erste Staffel vor mehr als zwei Jahren gestartet habe. Es war über Weihnachten. Ich war bei meinen Eltern, alleine in meinem alten Zimmer. Nach Jubel und Trubel habe ich mich nachts zurückgezogen, alleine und in völliger Dunkelheit die Serie gestartet. Der soziale Akku war leer, ich wollte niemanden mehr sehen. Es gab nur mich und „Severance“. Dieser Umstand hat einfach perfekt gepasst. Der Hauptcharakter ist einsam. Einsam in seinem Privatleben, und auch sein Arbeits-Ich ist sehr eingeschränkt und zumindest indirekt einsam, denn er steckt ja in der Arbeit fest und kann nicht fliehen.

Die Metapher der Serie könnte aktueller nicht sein. Einsamkeit nimmt trotz – oder wegen (darüber dürft ihr euch jetzt streiten) – technischer Errungenschaften wie Social Media und allseits verfügbarem Internet zu. Dazu kommt das Remote-Arbeiten der letzten Jahre, was ebenfalls nicht dazu beiträgt, dass man mehr soziale Kontakte hat. Und mit all den Krisen und Entwicklungen auf der Erde fragt man sich (ja, damit meine ich auch mich), wohin das alles noch führen kann und wozu man eigentlich auf der Welt ist. Was ist meine Arbeitskraft mit omnipotenter KI noch wert? Regieren die Normalos oder nur noch die Interessen des Kapitals, in Form von durchgeknallten Milliardären? All dies steckt in „Severance“.

Die Erfahrung der ersten Staffel rekreiere ich jetzt mit der zweiten Staffel. Die Folge schaue ich freitagabends, wenn alle schlafen. Ein bisschen müde bin ich dann automatisch, die Erschöpfung der Woche steckt mir ebenfalls in den Knochen. In diesem Umfeld wird meiner Meinung nach die Botschaft und Wirkung der Serie potenziert. Am Tag oder sogar im Sommer – nein, das würde nicht gehen. Zumal die Serie ohnehin im Winter spielt.

Ein bisschen Selbstgeißelung spielt da auch eine Rolle. Denn es ist eine melancholische Unterhaltung. Keine, die Freude hervorruft, sondern auf Faszination, Mystery und dem geteilten Leid mit den Hauptcharakteren basiert.

Wie geht es euch mit der Serie? Könnt ihr das nachfühlen oder habt ihr ein eigenes Seh-Ritual?

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Donnerstag, 6. Februar 2025, 08:15 Uhr
Severance
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