Das Leben hält immer wieder Überraschungen bereit und schreibt die besten Geschichten. Ich bin durch Zufall auf eine demnächst startende Comedyserie bei E4, dem digitalen Partnersender für die early 30`s von Channel4, gestoßen. Leider empfängt man E4 nicht so einfach wie andere englischsprachige Fernsehsender, da man für E4 einen eigenen Account benötigt und man normalerweise mit einer germanischen IP nicht weit kommt. Aber das bekommt man wenn man will auch noch hin. You know what I mean. Für „Chewing Gum“ könnte sich der ganze technische Aufwand aber lohnen.
Im Mittelpunkt der im Oktober startenden Comedyserie „Chewing Gum“ steht Tracy Gordon, eine 22-jährige Beyoncé-Anhängerin aus dem East End Londons. Ihre Mutter ist eine äußerst religiöse Frau und wäre ihr Leben damit nicht schon schwierig genug hat sie vom selbigen eigentlich keine Ahnung, da ihre Mutter eine sehr eingeschränkte und von ihrem Glauben bestimmte Erziehungs-Methode verwendet hatte. Zudem verbrachte Tracy ihr bisheriges Leben ausschließlich im East End und das ist so, wie man sich das Leben in einem durch und durch mit allen Nationen dieser Welt vertretenden Stadtteil vorstellt: ein Brennpunkt in der Großstadt. Arbeitslosigkeit und Kindersegen bei Minderjährigen geben sich die Hand. Von den Politikern vergessen und von radikal-nationalistischen Briten als Keimzelle der Islamisierung des Königreichs auserkoren. Kein wirklich schöner Ort auf dieser Welt, aber eben dann doch Heimat für Tausende von Menschen. Und auch diese Menschen haben ihre ganz persönlichen Probleme und Geschichten zu erzählen. Eine davon handelt eben von Tracy, einer Verkäuferin in einem Eck-Kiosk, die nach und nach das „wahre“ Leben für sich entdeckt. Und da gibt es soviel zu sehen.
Wer jetzt an so was wie „Unbreakable Kimmy Schmidt“ denkt, der irrt. „Chewing Gum“ ist dreckig, unfreundlich und so was von typisch britisch in meinen Augen und vor allem Ohren wie sonst nur Tea Time und Beefeater. Und dabei echt lustig. Die Serie spielt mit den unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und den Moralvorstellungen unserer Zeit. Zudem hat auch „Chewing Gum“ seine wunderbaren Dialoge, die allein schon für den Situationshumor der Briten stehen. Die Serie an sich basiert im Übrigen auf dem gleichnamigen erfolgreichen Bühnenprogramm von Michaela Coel, den Hauptdarstellerin der Serie. Also ein Mix aus wahren Erlebnissen aus dem East End und fiktionalen Geschichten.
Woher ich das alles schon weiß? Auf YouTube findet man zwei kleine Teaserclips. Unbedingt anschauen, vielleicht ist die Serie ja auch etwas für euch.
Foto: E4
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